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Das Designbüro SDC Ship Design & Consult aus Hamburg hat gemeinsam mit der Reederei Liberty einen Methanol-Frachter entwickelt.

SDC und Liberty haben [ds_preview]den Entwurf für einen kleineren Frachter mit Dual-Fuel-Antrieb vorgelegt. Das Schiff kann demnach sowohl mit Dieselöl als auch mit Methanol fahren. Das auf knapp 85 m Länge ausgelegte Schiff hat den Angaben zufolge eine Tragfähigkeit von 5.300 tdw und erreicht eine Geschwindigkeit von 12 kn.

Die in Zusammenarbeit mit der HSVA optimierten Schiffslinien und eine effiziente Antriebsanlage führen den Angaben zufolge zu einem Tagesverbrauch von nur 4,5 t Kraftstoff. Weitere Schiffsgrößen, wie ein Frachter von 8.300 tdw, sind geplant.

Mit Dieselöl beträgt die Reichweite rund 5000 sm. Fährt der Coaster auf Methanol, würde die Kapazität aufgrund der etwas geringeren Energiedichte für 14 Tage reichen. Mit diesem Entwurf wollen die beiden Unternehmen nach eigenen Angaben einen Beitrag zu einer umweltfreundlicheren Schifffahrt leisten. Der Methanol-Tanker sei geeignet, die Ziele der IMO zur drastischen CO2-Reduktion umzusetzen, heißt es. Sie könnten auch einen angepassten Energieeffizienzindex EEDI erfüllen.

Die Schiffe seien NAABSA-tauglich (Charterklausel – Not Always Afloat But Save Aground) und zeichneten sich durch eine hohe Manövrierfähigkeit und gute Sicht von der Brücke aus. Sie seien damit besonders auch für kleinere Häfen geeignet. Neben einem CO2-neutralen Antrieb und einem brennstoffsparenden Design sei das Schiff mit weiteren umweltfreundlichen Technologien ausgestattet, um den Umweltansprüchen der Charterer Rechnung zu tragen.

Mit diesem Design entfielen die hohen Investitionen, die zum Beispiel bei LNG-Schiffen fällig werden, die bis zu 30% des eigentlichen Neubaupreises betragen könnten. Ein Schiff dieser Größe wäre kaum finanzierbar.

Methanol ist ein einfacher Kohlenwasserstoff: Es ist flüssig, verbrennt sauber und wird schnell biologisch abgebaut. Somit darf Methanol in einfachen Strukturtanks aus gewöhnlichem Stahl, die an die Außenhaut grenzen, gefahren werden. Zudem sei Methanol weltweit in 120 Häfen verfügbar – mit einem Handelsvolumen von jährlich rund 100 Mio. t sei es einer der wichtigsten Grundstoffe für die chemische Industrie.

Heute verwendetes Methanol ist zumeist fossilen Ursprungs und wird hauptsächlich aus Gas erzeugt. »Grünes« Methanol könnte künftig mit Hilfe von Wind- oder Solarenergie hergestellt werden. Gegenüber Wasserstoff, einem anderen vielversprechenden und CO2-neutralen Energieträger ist es weniger gefährlich und besser  transportier- und lagerbar.