Qatar setzt für die Unterbringung der erwarteten Gäste zur umstrittenen Fußball-Weltmeisterschaft 2022 nicht nur auf Schiffe. 16 schwimmende Hotels sollen ebenfalls für Entlastung sorgen.
Das Projekt mit[ds_preview] der Kreuzfahrtreederei MSC ist bereits bekannt – sie stellt zwei Neubauten für die Fußball-WM bereit. »MSC Europa« und »MSC Poesia« sollen im Hafen von Doha festmachen und für die rund vierwöchige Dauer des Turniers, das am 21. November 2022 beginnt, dort liegen bleiben. Auch andere Reedereien und Kreuzfahrtanbieter hatten sich Hoffnung auf das Geschäft gemacht. Die WM ist nicht nur wegen den zum Teil rigiden politischen Verhältnissen vor Ort und schlechten Arbeitsbedingungen für Hilfskräfte in der Kritik. Auch der nötige Aufwand für Stadionbau und Unterbringung der Gäste wird bisweilen als unverhältnismäßig kritisiert. Weil die bestehenden Hotelkapazitäten nicht ausreichen werden, galten und gelten Kreuzfahrtschiffe als eine Ausweichoption – ein vermeintlich lukratives Geschäft für die Schiffsbetreiber.
Heute ist eine weitere umfangreiche Initiative bekannt geworden, die besser geeignet sein soll, die Gäste optimal unterzubringen. So haben Qetaifan Projects, ein Unternehmen im Besitz der Katara Hospitality, und Der Imoobilienentwickler Admares eine Absichtserklärung für die Insel Qetaifan Nord unterzeichnet. Die Vereinbarung umfasst den Bau und Betrieb von 16 schwimmenden Hotels an den Ufern der Insel, »um den Massen in den Fandörfern während der Weltmeisterschaft 2022 Unterkunft zu bieten«, heißt es. Die schwimmenden vierstöckigen Einheiten sollen 72 m lang und 16 m breit sein, mit jeweils 101 Gästezimmern, einem Restaurant und einer Lounge-Bar.
»Diese Hotels benötigen keine großen Häfen und kein tiefes Wasser, da ihr Tiefgang deutlich geringer ist als der von großen Kreuzfahrtschiffen«, sagte Mikael Hedberg, CEO von Admares. Nach der Weltmeisterschaft sollen die Hotels an jedem beliebigen Küstenort aufgestellt werden können, an dem das Wasser mindestens 4 m tief ist.
Die Insel Qetaifan liegt nördlich vom Lusail International Stadium, in dem die Eröffnungs- und Endspiele der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022 stattfinden werden.
Sheikh Nasser bin Abdulrahman Al-Thani, Geschäftsführer von Qetaifan Projects und stellvertretender Vorsitzender von Katara Hospitality, zeigte sich zufrieden: »Wir freuen uns, dass es Investoren gibt, die unsere Vision teilen und die Entwicklung der Insel Qetaifan Island North als ein vielversprechendes Projekt sehen, das als erstes touristisches Ziel in Katar eine Zukunft hat. Dies deutet auf das Streben der Investoren nach Rendite aufgrund des sicheren und geschützten Klimas hin, das der Staat erreicht hat, um ausländische Investitionen zu fördern.«
Die in Finnland ansässige Admares-Gruppe hat sich auf alternative Bauformen und modulare Techniken spezialisiert, unter anderem im Markt für schwimmende Einheiten. Die schlüsselfertigen Lösungen sollen »höhere Renditen, kürzere Projektlaufzeiten und minimale Umweltbelastung« gewährleisten. Für das Design des jetzt kontrahierten Projekts zeichnet das finnische Architekturbüro Sigge Architects verantwortlich.
