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Der US-Konzern McDermott, wichtiger Akteur im Offshore Engineering, hat wegen eines großen Schuldenbergs eine Restrukturierung beantragt. Die Gläubiger sind offenbar mit im Boot.

Mehr als zwei Drittel[ds_preview] der Gläubiger würden den Schritt – der eine abgewandelte Form des deutschen Insolvenzantrags darstellt – unterstützen, teilte das in Houston ansässige Unternehmen jetzt mit. So sollen über 4,6 Mrd. $ Schulden »eliminiert« werden, heißt es.

McDermott gehört zu den führenden Engineering-Unternehmen im Offshore-Markt, das in den Geschäfsfeldern Beschaffung, Bau und Installation aktiv ist. Die Verwerfungen auf dem Offshore-Markt machten McDermott in den vergangenen Jahren jedoch schwer zu schaffen.

Die Restrukturierungsplan sieht eine »Debt-in-Possession-Finanzierung« in Höhe von 2,81 Mrd. $ vor. »Vorbehaltlich der gerichtlichen Genehmigung erwarten wir, dass die DIP-Finanzierung zusammen mit den generierten Barmitteln es dem Unternehmen ermöglichen wird, seine Cashflows zu stabilisieren, den Betrieb im normalen Rahmen fortzusetzen und unsere Verpflichtungen gegenüber wichtigen Interessengruppen, einschließlich Kunden, Lieferanten, Joint-Venture-Partnern, Geschäftspartnern und Mitarbeitern, zu erfüllen«, heißt es in dem Statement.

Das Unternehmen hat sich nach eigenen Angaben außerdem eine zugesagte Ausstiegsfinanzierung von über 2,4 Mrd. $ gesichert und will aus dem »Chapter 11«-Prozess mit etwa 500 Mio. $ an finanzierten Schulden hervorgehen. So soll wieder langfristiges Wachstum ermöglicht werden. Die finanzielle Umstrukturierung soll eine nachhaltige Kapitalstruktur schaffen, die der Stärke des operativen Geschäfts entspricht. Allerdings gehen die Verantwortlichen davon aus, dass die Notierung an der New Yorker Börse innerhalb der nächsten 10 Tage eingestellt wird.

Es wird erwartet, dass alle Geschäftsbereiche während der Dauer der Umstrukturierung »normal« weiterarbeiten werden. Als Teil der Restrukturierungstransaktion haben Tochtergesellschaften von McDermott eine Vereinbarung über den Kauf von Aktien und Vermögenswerten mit einem Joint Venture zwischen der Chatterjee Group und der Rhône Group abgeschlossen.

Gemäß den Bedingungen des Abkommens hat sich dieses Joint Venture verpflichtet, die Tochter Lummus Technology für einen Basiskaufpreis von 2,725 Mrd. $ zu erwerben. McDermott sicherte sich die Option, eine 10-prozentige Beteiligung an dem Unternehmen, das Lummus kauft, zu behalten oder gegebenenfalls zu erwerben. Der Erlös aus dem Verkauf von Lummus soll die DIP-Finanzierung vollständig zurückzahlen, sowie die Kosten für die Entstehung von neuen Projekten finanzieren und die Bilanz mit Barmitteln für die langfristige Liquidität versorgen.

»Die Umstrukturierungstransaktion, die die volle Unterstützung aller unserer Gläubiger, einschließlich unserer ungesicherten Anleihegläubiger, hat, ist eine weitere Anerkennung des grundsätzlich soliden operativen Geschäfts und der bewährten Strategie«, sagte David Dickson, Präsident und Chief Executive Officer von McDermott. »Unser Rekord-Auftragsbestand, der größtenteils in den letzten zwei Jahren verbucht wurde, und die hohe Rate neuer Projektvergaben zeigt das anhaltende Vertrauen unserer Kunden in unser Geschäft, die Nachfrage nach unseren Fähigkeiten und unsere langfristigen Chancen, die vor uns liegen.«