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Ein Verbund von Forschern und Unternehmen will in Kiel autonome Fähren für den Nahverkehr entwickeln. Das Land will das Vorhaben mit 0,5 Mio. € unterstützen.

Es klingt noch nach einer Vision: Autonom fahrende Fähren [ds_preview]sollen künftig auf der Kieler Förde eingesetzt werden. Dafür ist ein »digitales Testfeld« geplant, das von der Landesregierung mit 500.000 € gefördert werden soll. Das hat Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) jetzt zugesagt.

Daran arbeiten Wissenschaftler der Kieler Hochschulen und des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung gemeinsam mit einem Firmenkonsortium, dem ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS), German Naval Yards und Raytheon Anschütz angehören. Das Projekt trägt den Titel »CAPTin Kiel« (Clean Autonomous Public Transport in Kiel).

Die beteiligten Werften und Zulieferern wollen eine etwa 20 m lange Personenfähre bauen, die als Versuchsträger für verschiedene Antriebskonzepte dienen soll. Eine Design-Studie von Studenten der Muthesius Kunsthochschule liegt bereits vor. Unter Leitung von Nobiskrug laufen den Angaben zufolge Gespräche, wie das Vorhaben konkret umgesetzt werden kann. Dabei soll auch mit der Norwegian University of Science and Technology (NTNU) in Trondheim zusammengearbeitet werden.

Neben einem konventionellen diesel-elektrischen Antrieb soll auch ein rein elektrischer Antrieb mit Batterien oder auch eine Stromversorgung über Brennstoffzellen erprobt werden. Letztere könnte mit grünem Wasserstoff, der aus Windstrom erzeugt wird, betrieben werden.

Die Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel (SFK) als Betreiber aller Fördefähren hat im vergangenen Jahr eine rein elektrisch angetriebenen 100-Personen-Fähre in Auftrag gegeben. In Abstimmung mit der SFK sollen hier Schnittstellen für Versuche mit autonomen Komponenten vorgesehen werden.