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Schiffe, die regelmäßig den niederländisch-belgischen Hafenverbund North Sea Port anlaufen, können ab sofort ihre Schleusungen in Terneuzen einige Monate im Vorfeld planen.

Zuvor wurden entsprechende Versuche mit vier regelmäßigen Liniendiensten in Zusammenarbeit mit Rijkswaterstaat und den flämischen und niederländischen Lotsen[ds_preview]diensten durchgeführt, sodass das Vorhaben nun in die Tat umgesetzt werden kann.

Während des Versuchszeitraums von Mitte September 2019 bis zum Jahresende 2019 haben Schiffe der Reedereien DFDS, I-Motion Shipping, Outokumpu und Wagenborg ihre Schleusenzeiten bis zu vier Monaten im Voraus erhalten. Dies sei weitaus früher als das derzeitige Verfahren, bei dem der Zeitpunkt erst wenige Stunden vor der Schleusung feststehe, so North Sea Port.

Im Zuge dessen haben diese vier Reedereien auch ihre Fahrpläne mehrere Monate im Voraus erstellt. Sie kommen in der Regel zu festen Zeiten an, um im North Sea Port zu laden oder zu löschen. Entsprechend sei für diese Liniendienste eine termingerechte Durchfahrt durch die Schleuse Terneuzen von entscheidender Bedeutung. Deshalb wurde ihre Schleusendurchfahrt 24 Stunden vorher bestätigt, statt der üblichen sechs Stunden.

Während der Versuchsphase seien etwa 90 % der ein- und ausgehenden Schleusungen der Schiffe planmäßig durchgeführt worden, so der Hafenverbund. 60 % der Schleusungen hätten dem 4-Monats-Zeitplan entsprochen, 30 % der Vorgänge seien bis 24 Stunden gemäß dem Zeitplan oder der vorher vollzogenen Änderungen ausgeführt worden, hieß es.

Es habe auch keinerlei Probleme mit anderen Schiffen gegeben, deren Schleusendurchfahrten kürzer im Voraus angekündigt worden waren. Dadurch habe man etwaige Schleusenstaus früher erkennen und angehen können, sodass Schiffsführer weniger Zeit benötigten für eine reibungslose Durchfahrt. Auch Lotsen- und Schleppdienste sowie übrige nautische Dienstleistungen würden nun viel früher über den Zeitplan informiert und könnten sich entsprechend darauf einstellen.

Neben den genauer abgestimmten Schleusenplänen und einer besseren Planung für den gesamten Hafen, will North Sea Port dadurch auch die nachhaltige Schifffahrt verbessern. Die Versuche hätten gezeigt, dass lange im Voraus geplante Schleusenzeiten dazu führten, dass Schiffe weniger Kraftstoff verbrauchen und weniger CO2 ausstoßen würden.

Verbindlichere Fahrpläne

North Sea Port will die neue Planungsmethode in Zusammenarbeit mit den an der nautischen Kette beteiligten Akteuren nun nach und nach auch für andere Schiffe einführen. Früherer Zeitpläne auf der Grundlage verlässlicher Abfahrten sollen sich zum Standard entwickeln.

Seit Mai 2019 gibt es in Terneuzen aufgrund des Baus der neuen großen Schleuse Einschränkungen bei der Nutzung der mittleren Schleuse (Middensluis). Mit Beginn des Jahres 2022, wenn die Arbeiten auf der Zielgerade sein sollen, soll die mittlere Schleuse gar vollständig außer Betrieb genommen werden.