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Um die CO2-Emissionen weiter zu reduzieren, hat die Containerreederei Hapag-Lloyd erstmals auf einem Schiff Biokraftstoff gebunkert. Sie folgt damit ihren Wettbewerbern.

Die meisten Schiffe der Linienreederei Hapag-Lloyd fahren [ds_preview]seit der Einführung der neuen Schwefelobergrenze sogenanntes Low Sulphur Fuel Oil (LSFO, 0,5%). Lediglich zehn Schiffe sind bzw. werden mit Scrubbern ausgerüstet, mit der »Sajir« wird ein weiteres Schiff auf den Betrieb mit LNG umgerüstet. Jetzt kommt als weitere Option die Nutzung von Bio-Kraftstoff hinzu.

Die »Montreal Express« (Baujahr 2003, 4.400 TEU), ausgestattet mit Motoren von MAN-B&W mit insgesamt 31.705 kW, hat in Rotterdam erstmals den sogenannten »B20«-Fuel gebunkert, der zu 80% aus LSFO und zu 20% aus einem Biokraftstoff auf Basis von Altspeiseölen und –fetten aus der Gastronomie besteht. Im Vergleich zu herkömmlichen Kraftstoffen werde die CO2-Emissionen damit um bis zu 90% reduziert, teilte Hapag-Lloyd jetzt mit. Ähnliche Testläufe hatte es zuvor auch schon bei Maersk oder CMA CGM gegeben.

Die Hamburger Reederei hat sich nach eigenen Angaben ehrgeizige Klimaziele gesetzt: »Bis Ende dieses Jahres wollen wir unsere CO2-Emissionen im Vergleich zum Referenzjahr 2008 um 50% gesenkt haben«, sagt Jörg Erdmann, Senior Director Sustainability Management. Biokraftstoffe wie »B20« könnten dabei helfen.

Beim Testlauf auf der »Montreal Express«, die im St. Lawrence Coordinated Service 2 (AT2) zwischen Europa und Kanada fährt, sollen Erfahrungen und Informationen über die Eigenschaften des Kraftstoffs in der Praxis gesammelt werden. »Wir prüfen, ob der Anteil an Biotreibstoff eventuell nachteilige Effekte auf das Material und die Kraftstoffaufbereitung an Bord hat«, so Jan Christensen, Senior Director Purchasing & Supply bei Hapag-Lloyd. Sollte der Test allerdings erfolgreich verlaufen, könnten weitere Schiffe aus der Hapag-Lloyd-Flotte künftig mit »B20« fahren.