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»Inakzeptabel« ist für der Verband der Bulk-Reeder, Intercargo, dass die nationalen Behörden nach wie vor nur unzureichend über schwere Havarien nach Ladungsverflüssigung berichten. Die IMO wird explizit gelobt.

Vor genau[ds_preview] habe man bereits deutlich gemacht, dass die Verflüssigung von Ladung weiterhin ein großes Risiko für die Bulk-Schifffahrt darstellt. »Wir möchten noch einmal betonen, wie wichtig es ist, einen Vorfall zu untersuchen und anschließend rechtzeitig einen qualitativ hochwertigen und gründlichen Unfalluntersuchungsbericht zu veröffentlichen, damit daraus Lehren gezogen werden können«, heißt es nun in einem neuerlichen Statement von Intercargo.

Der Verband, dessen Mitglieder 2.200 Bulk-Schiffe betreiben, fordert alle zuständigen Verwaltungen, die dies noch nicht getan haben, dringend auf, Vorfälle zu untersuchen und die Berichte zu veröffentlichen. Dabei nimmt man auch Bezug auf die Havarie der mit indonesischem Nickelerz beladenen »Nur Allya«, die im August 2019 schwere havariert. »Es ist nicht hinnehmbar, dass die Tragödie in dieser modernen Zeit weitergeht«, so der Verband. Schon bei der Havarie hatte sich Intercargo frustriert über die mangelhafte Entwicklung gezeigt.

Gemäß den IMO-Regularien SOLAS und MARPOL sind die Flaggenstaaten verpflichtet, Unfalluntersuchungen durchzuführen und der IMO alle relevanten Erkenntnisse zu übermitteln. Darüber hinaus fordert die IMO bei sehr schweren Unfällen – definiert als Unfälle, die den Totalverlust des Schiffes, den Verlust von Menschenleben oder eine schwere Verschmutzung zur Folge haben –, dass der vollständige Untersuchungsbericht der IMO vorgelegt wird.

DIe Intercargo-Verantwortlichen begrüßen die jüngste Ankündigung des IMO-Generalsekretärs. Er hatte sich entschlossen gezeigt, die Anzahl der der IMO vorgelegten Unfalluntersuchungsberichte zu verbessern.

Im Zeitraum 2009-2018 kamen im Zuge von 48 Bulker-Verlusten 188 Menschen ums Leben, doch wurden Untersuchungsberichte nur für 27 dieser Unfälle über das Globale Integrierte Schifffahrtsinformationssystem (GISIS) der IMO zur Verfügung gestellt, wobei die durchschnittliche Meldezeit 34 Monate beträgt.

Man habe regelmäßig auf die mangelnde Berichterstattung über sehr schwere Unfälle hingewiesen. »Zuweilen schien es, als ob diese Botschaft auf taube Ohren gestoßen wäre«, heißt es nun. Man hoffe, dass die Flaggenstaaten ihren Verpflichtungen nachkommen, damit die Sicherheit verbessert werden kann.