Foto: Wilhelmsen
Print Friendly, PDF & Email

Rund zwei Monate nach der Ankündigung hat die norwegische Shipmanagement- und Technologie-Gruppe Wilhelmsen mit der Lieferung der ersten 3D-gedruckten Ersatzteile begonnen. Partner ist die Reederei[ds_preview] Berge Bulk.

Im Rahmen des »early adopters«-Programm wurden jetzt additiv gefertigte Scupper-Stecker geliefert, teilte Wilhelmsen mit. Es sei die weltweit erste kommerzielle Lieferung von 3D-gedruckten Komponenten dieser Art.

Der Start des Programms war Ende 2019 angekündigt worden, zu den Partner-Unternehmen gehören neben Berge Bulk auch Carnival Maritime, Thome Ship Management, OSM Maritime Group, Executive Ship Management und Wilhelmsen Ship Management. Sie sollen exklusiven Zugang zu einer additiven On-Demand-Fertigung haben.

»Wir freuen uns sehr über diesen Meilenstein«, sagte Hakon Ellekjaer, Head of Venture bei Wilhelmsen Ships Service. Dies sei erst der Anfang der Reise, »und wir erweitern unser Angebot gemeinsam mit unseren wichtigsten Entwicklungspartnern rasch, so dass unsere Kunden von den Einsparungen profitieren können, die der 3D-Druck, die digitale Bestandsaufnahme und die lokalisierte Fertigung auf Abruf bieten.«

Wilhelmsen liefert im Rahmen der laufenden Zusammenarbeit mit der Ivaldi-Gruppe auf Anfrage Ersatzteile für die Schiffe der sechs ausgewählten Kunden weltweit. Teile dieses Programms werden in enger Zusammenarbeit mit der Klassengesellschaft DNV GL überwacht. Durch einen Auswahl-, Digitalisierungs- und Dokumentationsprozess durchlaufe jedes Teil eine Qualitätskontrolle, bei der jedes Teil eine gedruckte Passnummer erhält. Alle notwendigen Unterlagen bezüglich der Herstellung, des Designs und der Leistungsanforderungen jedes Teils werden erfasst und dem gelieferten Teil beigelegt.

»Wir testen gemeinsam ein universelles Teileverfolgungssystem für die Zwecke der Qualitätskontrolle, Teileentwicklung und Rückverfolgbarkeit. Die ersten 3D-gedruckten Teile haben eindeutige Identifizierungscodes erhalten und werden in einem Versuchssystem protokolliert«, sagte Simon Ratcliffe von der Klassifikationsgesellschaft.

Wilhelmsen und Ivaldi haben mehrere 3D-gedruckte Teile an Bord der »Berge Mafadi« gebracht. Die Komponenten werden zum Verschließen von Entwässerungsöffnungen verwendet, um das Auslaufen von Öl oder anderen Verunreinigungen auf einem Schiff zu verhindern.

»Diese Teile sind teuer, und es gibt keine universellen Abmessungen, was bedeutet, dass man bei einem gebrochenen Element ein neues kaufen muss. Mit der additiven Fertigung sind wir in der Lage, diese Teile schneller, billiger und vor Ort zu beschaffen. Wenn ein Teil bricht, können wir es anstelle der ganzen Einheit ersetzen. Die additive On-Demand-Fertigung wird die Ersatzteilindustrie revolutionierenq, sagte Sim Teck Siang, Procurement Manager bei Berge Bulk.

Die 3D-gedruckten Plugs sollen »genauso funktional wie die traditionellen Versionen« sein. Durch die Bereitstellung über eine digitale Lagerhaltungslösung sollen sie weltweit schneller und einfacher zu beschaffen sein. Laut Ivaldi-CEO Espen Sivertsen soll durch die Übermittlung von Dateien anstelle von Plugs unter anderem die CO2-Emissionen des Teils um etwa 54% reduziert werden.