Erstmals hat in Norwegen eine Fähre im autonomen Fahrbetrieb die Strecke zwischen zwei Häfen zurückgelegt. Das Schiff hatte dabei Passagiere und Autos an Bord.
Es handle sich um die weltweit erste Fahrt dieser Art im Normalbetrieb, teilte Kongsberg Maritime als Partner des Projekts mit. Die mit Passagieren und Fahrzeugen voll be[ds_preview]ladene Fähre »Bastø Fosen VI« sei auf der Strecke Horten-Moss vollautomatisch von Hafen zu Hafen gefahren. Künftig soll das im Regelbetrieb geschehen.
Das Projekt wird von Kongsberg, der Reederei Bastø Fosen und der Norwegischen Seefahrtsbehörde (NMA) getragen. Ziel sei es, die Nachhaltigkeit im Schiffsbetrieb durch einen optimierten Kraftstoffverbrauch und reduzierte Treibhausgasemissionen zu verbessern. Das voll integrierte digitale System auf der »Bastø Fosen VI« sorgt für automatisch gesteuerte Überfahrt und übernimmt auch die Anlegemanöver. Während der Testphase im Dezember sei das Schiff stets pünktlich angekommen.
Trotz dem autonomen Betrieb bleibt die Besatzung zunächst vollzählig an Bord. »Sie hat jetzt mehr Zeit, sich auf die Überwachung des Schiffes und die Sicherheit der Passagiere zu konzentrieren«, sagt Øyvind Lund, CEO bei Bastø Fosen.
Digitalisierung und Automatisierung seien die Zukunft in der Schifffahrt. Mit fünf Schiffen befördert die Reederei auf Norwegens meist genutzter Fährverbindung zwischen Moss und Horten jährlich 1,8 Mio. Fahrzeuge und 3,7 Mio. Passagiere. Ab Januar 2021 verstärkt eine neue Batterie-Hybrid-Fähre die Flotte.
Mit der »Bastø Fosen VI« wird nun in eine sechsmonatige Testphase gestartet. Im Sommer soll zusätzlich ein Anti-Kollisionssystem, das aus Radar- und elektro-optischen Sensoren besteht, installiert und bis zum Herbst getestet werden. Derzeit übernimmt noch die Besatzung, sobald ein Alarm ausgelöst wird.
»Auslaufen, Überfahrt und Anlegen auf Knopfdruck – das ist eine Weltneuheit«, sagt Gunnar Pedersen, EVP Integrated Solutions bei Kongsberg Maritime. Dieses historische Ereignis festige die führende Position Norwegens und der norwegischen maritimen Industrie bei der Entwicklung und Umsetzung von autonomen maritimen Lösungen. »Das ist die Zukunft.«
