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RWE Renewables und Saitec Offshore Technologies wollen mit schwimmenden Plattformen Offshore-Windparks kostengünstiger in tiefen Gewässern errichten und betreiben.

In dem Pilotprojekt »DemoSATH« testen die [ds_preview]auf Erneuerbare Energien spezialisierte RWE-Tochter und das spanische Bauunternehmen ab 2021 eine schwimmende Plattform für Windturbinen vor der baskischen Küste.

Die getestete SATH-Technologie basiert auf einem katamaran-ähnlichen Schwimmkörper aus modular vorgefertigten und anschließend verspannten Betonteilen. Der Schwimmkörper kann sich entsprechend der Wind- und Wellenrichtung um einen fixen Verankerungspunkt ausrichten. Bei dem Projekt sollen Daten gesammelt und operative Erkenntnisse aus Errichtung, Betrieb und Wartung der Anlage gewonnen werden. Das Pilotprojekt geht über 3,5 Jahre: 18 Monate sind für Planung und Bau der Anlage konzipiert, danach folgt eine auf zwei Jahre ausgelegte Betriebsphase.

»Wir sehen weltweit großes Potenzial für schwimmende Windparks. Gerade in Ländern mit tieferen Küstengewässern eröffnen sich dadurch attraktive Möglichkeiten«, sagt Anja-Isabel Dotzenrath, CEO RWE Renewables. »DemoSATH« ist das zweite Projekt von Saitec in offenen Gewässern: Im April 2020 ist der Einsatz eines Modells im Maßstab 1:6 vor der Küste von Santander geplant.

Im Fokus stehen dabei die Leistung und das Lastverhalten der Anlage unter Normal- und Extrembedingungen. Außerdem geht es den Partnern darum, Betriebserfahrungen zu sammeln, die für die Planung künftiger kommerzieller Parks unverzichtbar sind. So sollen etwa sichere und effiziente Lösungen für das Übersteigen vom Serviceschiff auf die Plattform und für den Austausch von Großkomponenten erprobt werden.

Die Aufbauten sowie die 2-MW-Windturbine für den Prototypen werden im Hafen von Bilbao montiert. Die Grundfläche der Konstruktion wird etwa 30 m breit und rund 64 m lang sein. Die Plattform samt Turbine wird an ihren Ankerpunkt in einem Testfeld (BIMEP) etwa 3 km vor der baskischen Atlantikküste geschleppt. Der Ozean ist an dieser Stelle rund 85 m tief.

Im Meeresboden verankerte hybride Ankerleinen aus Ketten und Kunstfaserseilen werden die schwimmende Plattform auf Position halten. Die Anlage geht voraussichtlich im dritten Quartal 2021 in Betrieb. Die im Projektverlauf erzeugte Elektrizität wird in das spanische Stromnetz eingespeist.