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Start-ups stehen beim Eintritt in die maritime Industrie vor rechtlichen, finanziellen und ökonomischen Herausforderungen, zum Teil auch vor Hürden – gerade in Deutschland. Die Investitionen waren zuletzt rückläufig. Doch das Potenzial für alle Beteiligten ist groß.

Maritime Newcomer haben[ds_preview] im vergangenen Jahr 1,4 Mrd. $ an Risikokapital (Venture Capital) eingesammelt. 1,4 Milliarden Gründe zur Freude und Zuversicht also? Nicht unbedingt. Vielmehr war die Investitionstätigkeit in der Branche ab 2018 sogar leicht rückläufig, da weniger Deals (zu einem höheren Durchschnittswert) abgeschlossen wurden.

Stephan Göthel, Jurist, Gründer und Partner der Hamburger Kanzlei Pier 11, beobachtet diesen Trend ebenfalls. »Die Tendenz ist, das die investitionsstarken Amerikaner vorwiegend in reifere Technologien und weniger kleinteilig investieren wollen«, sagt Göthel im Gespräch mit der HANSA. Gleichzeitig beobachtet er für den Standort Deutschland die Herausforderung, eine zweite oder dritte Finanzierungsrunde umzusetzen.

Die zentrale Fragestellung ist nicht selten: Passen die Angebote der Start-ups überhaupt zu den Bedürfnissen der Branche?

Eine Variante neben dem »klassischen« Investoren-Geschäft ist die Gründung eigener Investment-Vehikel durch Schifffahrtsunternehmen. Einige deutsche Reedereien sind diesen Weg gegangen. Beobachter sehen das dann positiv, wenn man den Start-ups ihre unternehmerische Freiheit lässt.

Dies vertraglich einzubinden, die Freiheit auf der einen Seite und die Kontrolle auf der anderen Seite, kann prinzipiell eine Herausforderung sein. Zudem stellt sich die Frage, ob sich bei einer möglicherweise nötigen zweiten Kapitalrunde ein weiterer Investor nicht davon abschrecken lässt, dass ein anderer Akteur – unter Umständen sogar ein Konkurrent – bereits an Bord ist.

Wer kriegt was für wie viel?

Hat man prinzipiell zueinander gefunden, steht eine ganz wichtige Entscheidung für das Start-up an: Für wie viel Geld gebe ich wie viele Anteile ab? Hier spielt die Herangehensweise des Investors eine Rolle. Jung-Unternehmern wird oft geraten, am Anfang nicht zu viele Anteile abzugeben.


Cover HANSA 03 20

Lesen Sie einen ausführlichen Bericht über das Zusammenspiel von Start-ups und maritimer Industrie in der nächsten HANSA-Ausgabe im März. Wir gehen darin auf notwendige Kompromisse, Finanzierungsrunden, Verhandlungspositionen und Herausforderungen detailliert ein.