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Bei der Vertragserneuerung für Schiffshaftpflicht konnten einige P&I Clubs ihren Tonnagebestand deutlich ausbauen. Marktführer Gard gehört offenbar nicht dazu.

Erste Rückmeldungen[ds_preview] von P&I-Versicherern nach den »Renewals« vergangene Woche (20.02.) lassen darauf schließen, dass die International Group Clubs North of England, Skuld und West of England ihre Marktanteile deutlich ausbauen konnten.

North mit Hauptsitz in Newcastle berichtet von einem Anstieg der versicherten Reeder-Tonnage (»owned«) um 9% auf 160 Mio. BRZ. Laut dem P&I-Report des Hamburger Versicherungsmaklers Georg Duncker lag der versicherte Bestand im vergangenen Jahr erst bei 147 Mio. BRZ. Damit hat North seine Position als zweitgrößter P&I Club nach Gard und vor dem UK P&I Club festigen. Letzterer meldet leichte Einbußen bei der versicherten Eigner-Tonnage von 144 Mio. auf 143 Mio. BRZ.

Der West of England Club konnten seinen Bestand eigenen Angaben zufolge wiederum um 10 Mio. auf »über« 100 Mio. BRZ ausweiten. Genauere Zahlen werden nicht genannt. Im Vorjahr lag West bei 93 Mio. BRZ.

Der norwegische Gegenseitigkeitsversicherer Skuld hat die leichten Einbußen aus dem Vorjahr offenbar mehr als wettgemacht und den Tonnagebestand jetzt um 4,6% auf 95,3 Mio. BRZ (owned) ausgeweitet.

Beim Marktführer Gard scheint es eine Stagnation gegeben zu haben. Der Club meldet zwar einen Anstieg der versicherten Flotte auf Jahressicht um 15 Mio. auf 229 Mio. BRZ. P&I-Berichte aus dem Maklersektor deuten aber darauf hin, dass dieses Niveau schon im vergangenen Jahr erreicht worden war. Im Duncker-Report von Ende 2019 wird Gard mit 230 Mio. BRZ »owned« Tonnage gelistet, demnach hätte sich der Bestand per 20.02. dieses Jahres sogar leicht verringert.

Gard war der einzige Club der International Group, der eine allgemeine Prämienerhöhung für dieses Jahr explizit ausgeschlossen hatte. Die übrigen Clubs forderten zumeist Anhebungen in einer Bandbreite von 2,5 bis 7,5% (vor individuellen Anpassungen). Offenbar reichte es für Gard trotz Ankündigung einer Nullrunde nicht aus, um weitere Marktanteile zu gewinnen.

Rückläufig ist der Tonnagebestand beim relativ kleinen American P&I Club, der seine Mitglieder mit hohen Nachschussforderungen für vergangene Jahre überrascht hatte. Das Volumen schrumpfte eigenen Angaben zufolge kräftig um 9% auf 17 Mio. BRZ, wobei es sich wohl hauptsächlich um niedrig bepreistes Geschäft handelte. Die durchschnittliche Prämienhöhe pro BRZ soll sich dafür um 10% erhöht haben. (mph)