Foto: DB
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Bis Ende 2020 soll es soweit sein: eine komplett zweigleisige und elektrifizierte Bahnanbindung des JadeWeserPort. Heute wurde der letzte Bauabschnitt gestartet.

Der Zustand der Gleisanbindung[ds_preview] des Tiefsee-Containerterminals in Wilhelmshaven gilt nach wie vor als großes Hemmnis für eine umfangreiche und nachhaltige Steigerung der Umschlagvolumen. Andere Häfen wie vor allem Hamburg können mit einer weit besseren Infrastruktur dienen – ein gewichtiges Argument im Kampf um Liniendienste und Marktanteile. Zumindest in Bezug auf die Anbindung soll der Rückstand aber aufgeholt werden.

Für den Ausbau der Bahnstrecke beginnt jetzt die letzte Bauetappe. Den Auftakt gaben heute Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Ronald Pofalla, Konzernvorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn sowie Berend Lindner, Staatssekretär im Niedersächsischen Verkehrsministerium im Rahmen eines »feierlichen Spatenstichs«. Bis Ende 2022 soll die Strecke Oldenburg–Wilhelmshaven Hauptbahnhof komplett zweigleisig und elektrifiziert sein, teilte die Bahn dazu mit.

Ferlemann sate, nun seien alle Ausbauabschnitte zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven im Bau. »Wir gehen davon aus, dass die DB Netz AG die Arbeiten nun pünktlich fertigstellt und wir schon Ende 2022 den elektrischen Betrieb auf der Gesamtstrecke aufnehmen können.« Im Deutschlandtakt sei vorgesehen, dass moderne Elektrotriebwagen alle 30 Minuten mit einem Tempo von bis zu 120 km/h zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven verkehren.

Lindner bezeichnete die geplante Verbesserung der Bahnanbindung als »Segen« für Wilhelmshaven und den JadeWeserPort: »Im internationalen Wettbewerb der großen Seehäfen ist eine elektrifizierte Schienenanbindung in das Hinterland ein wesentlicher Vorteil, insbesondere da künftig ein durchgehendes zweites Gleis die Flexibilität erhöhen wird. Somit können die Züge von und zum JadeWeserPort rund um die Uhr fahren. Davon profitiert der Güter- genauso wie der Personenverkehr.«

Die knapp 70 km lange Strecke zwischen Oldenburg und Wilhelmshaven wird für den Schienen-Güterverkehr zum JadeWeserPort überwiegend zweigleisig ausgebaut und komplett elektrifiziert. Auf dem rund neun Kilometer langen Streckenabschnitt Oldenburg–Rastede investieren Bund, DB und EU den Angaben zufolge in den kommenden drei Jahren mehr als eine Viertel Milliarde Euro. Die Projektpartner elektrifizieren und modernisieren die Strecke, stabilisieren den Untergrund und erneuern die Leit- und Sicherungstechnik. »Rund 10.000 moderne Schwellen und rund 16 km Lärmschutzwände schützen die Anwohner künftig vor Lärm und Erschütterungen«, heißt es weiter.