Iberdrola East Anglia One
Foto: Scottish Power Renewables
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Der spanische Energiekonzern Iberdrola hat 2019 einen Nettogewinn von 3,4 Mrd. € vorgelegt, was einer Steigerung von 13% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese positive Entwicklung sei vor allem auf die Rekordinvestitionen von 8,16 Mrd. € zurückzuführen (+32%).

Von diesem größten Investitionsbetrag in der Geschichte des Konzerns, entfielen 85% auf die Geschäftsfelder [ds_preview]Netze und Erneuerbare Energien. Das steht im Einklang mit der strategischen Ausrichtung des Konzerns und seinem Engagement für ein nachhaltiges Wachstumsmodell. Dabei entfielen mit 3,34 Mrd. € 41% der Investitionen auf Erneuerbare Energien und mit 3,59 Mrd. € 44% auf Netze, was einem Anstieg um 85% bzw. 19% gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.

Ein erklärtes Ziel der Spanier ist es, im Offshore-Windmarkt zu wachsen. Noch ist das Portfolio gegenüber anderen Energieerzeugungsbereichen klein, wuchs aber im Jahresvergleich um 77,1% von 544 auf 964 MW an installierter Kapazität (onshore aktuell +7,8% auf 16,8 GW).

Offshore-Wind wächst, neue Projekte auch in Deutschland

So hebt das Unternehmen die Zunahme der Offshore-Windproduktion dank dem Beitrag der Offshore-Windfarm »Wikinger« (gelegen in der deutschen AWZ, nordöstlich von Rügen) über das gesamte Jahr hevor. Dazu kam die Inbetriebnahme von »East Anglia ONE« von der britischen Küste. East Anglia ONE ist das erste von vier Iberdrola-Projekten in der Region East Anglia.

East Anglia ONE erzeugt bereits Strom, mehr als die Hälfte der Turbinen des Windparks sind inzwischen errichtet worden (53 von 102), sie kommen von Siemens Gamesa. Der Windpark soll 2020 voll betriebsfähig sein und rund 630.000 Haushalte im Vereinigten Königreich mit sauberer Energie versorgen. Es wurde eine neue Betriebs- und Wartungsbasis errichtet, die für die Verwaltung des Projekts in den nächsten 25 Jahren genutzt werden soll.

Das »East Anglia THREE«-Projekt, das ursprünglich 1.200 MW umfasste wurde auf 1.400 MW aufgestockt. Der Genehmigungsprozess dafür sowie für die Projekte EA2 (900MW) und EA1North (800MW) läuft, Iberdrola rechnet 2021 mit grünem Licht seitens der britischen Behörden.

In den Vereinigten Staaten laufen die Arbeiten am Projekt »Vineyard Wind« vor der Küste von Massachusetts. Die Bundesbehörde, die die Erteilung von Genehmigungen koordiniert, das Bureau of Ocean Energy Management (BOEM), hat die Veröffentlichung der Umweltverträglichkeitsprüfung verzögert und einen neuen Zeitplan herausgegeben. Eine endgültige Entscheidung wird für Dezember 2020 erwartet.

Auch in Frankreich und Deutschland werden Offshore-Windparks entwickelt. In Frankreich läuft die Auftragsvergabe für das Projekt »Saint-Brieuc« (496 MW) für Fundamente, Umspannwerk, Verbindungskabel und Installationsarbeiten. Mit dem Netzbetreiber RTE wurde ein Vorvertrag abgeschlossen, um die Verfügbarkeit des Netzanschlusses im zweiten Quartal 2023 sicherzustellen.

In Deutschland liegen die Projekte »Baltic Eagle« (476 MW) und »Wikinger Süd« (10 MW) weiterhin im Zeitplan. Der Lieferant der Windkraftanlagen wurde ausgewählt, während die Standortanalyse und die Genehmigungsaktivitäten im Zeitplan liegen. Mit dem Netzbetreiber 50Hertz wurde ein Vorvertrag geschlossen, der den Netzanschluss bis 2024 sicherstellen soll.

Positiver Geschäftsverlauf steigert Bruttobetriebsgewinn (EBITDA)

Der EBITDA erreichte im Jahr 2019 10,1 Mrd. €, was einem Anstieg um 8,1% gegenüber 2018 entspricht. Mit 2,38 Mrd. € lag das EBITDA der Erneuerbaren Energien um 2,4% niedriger als 2018, wobei die gestiegene Windproduktion die geringe Wasserkraftproduktion, insbesondere in Spanien, teilweise ausglich.

Der Investitionsplan, die kontinuierliche Effizienzsteigerung und die guten operativen Aussichten ermöglichten eine positive Prognose für 2020, sowohl was die Ergebnisse als auch die Aktionärsrendite betreffe, so das Unternehmen.

Konkret plant Iberdrola, im Laufe des Jahres mehr als 10 Mrd. € zu investieren, 40% mehr als im Durchschnitt der letzten drei Jahre. Dies werde zu 4.000 MW an neu installierter Kapazität und einer Zunahme der regulierten Vermögenswerte um etwa 4% führen.