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John Adams, UK-Geschäftsführer des Shipmanagers V.Group und stellvertretender Vorsitzender der International Chamber of Shipping (ICS), macht sich bei der IMO für einen Milliardenfonds für Forschungs- und Entwicklungsaufgaben stark.

Im Dezember 2019 hatte V.Group Adams von der Tankerreederei Teekay geholt. Als Vorsitzender der Arbeitsgruppe für langfristige Maßnahmen innerhalb der[ds_preview] ICS hat Adams einen Konsens zwischen allen Mitgliedern des nationalen Reederverbandes bei der Entwicklung einer Strategie zur Erreichung der IMO-Treibhausgasziele erzielt. Auf der Grundlage dieser Arbeit haben ICS und andere internationale Verbände (BIMCO, CLIA, Intercargo, Interferry, Intertanko, IPTA und WSC) dem IMO-Ausschuss für den Schutz der Meeresumwelt (MEPC 75) einen Vorschlag für einen »gemeinsamen Fonds für Forschung und Entwicklung im Bereich der Treibhausgasemissionen der Industrie« vorgelegt.

Das soll von den IMO-Mitgliedern am 31. März 2020 in London auf der Sitzung des IMO MEPC 75 diskutiert werden. Bis 2023 wäre laut ICS durch Änderungen des bestehenden IMO-Übereinkommens zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch Schiffe (MARPOL) eine Umsetzung möglich.

Verbände wollen nichtstaatliche F&E-Organisation bei IMO

Der Vorschlag sieht die Bildung eines gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprogramms für die Schifffahrt vor, um zur Beseitigung der CO2-Emissionen der Branche beizutragen. Das soll mit einer »Kernfinanzierung« durch Schifffahrtsunternehmen aus aller Welt in Höhe von etwa 5 Mrd. $ über einen Zeitraum von zehn Jahren funktionieren. Der Vorschlag beinhaltet außerdem die Einrichtung eines International Maritime Research and Development Board (IMRB), einer nichtstaatlichen F&E-Organisation, die dem IMO MEPC unterstellt werden soll.

Das Hauptziel ist es, die Entwicklung kommerziell nutzbarer kohlenstoffemissionsfreier Schiffe bis Anfang der 2030er Jahre zu beschleunigen, um die Verpflichtung der IMO zur Halbierung der Kohlenstoffemissionen zu erreichen. Grüner Wasserstoff, Brennstoffzellen, Ammoniak, Batterien und synthetische Kraftstoffe, die aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt werden, müssen in einem Maßstab beschafft werden, der von großen Handelsschiffen eingesetzt werden kann.

»Weitere Interessenvertreter willkommen«

Neben den bestehenden Mitgliedern der Koalition seien weitere Interessenvertreter willkommen, um einen internationalen Ansatz für ein globales Problem in allen Sektoren zu gewährleisten und mehr Möglichkeiten zur Finanzierung von Forschung und Entwicklung für kohlenstofffreie Technologien zu unterstützen, heißt es.

John Adams: »Die Schifffahrtsindustrie muss innovative Lösungen vorantreiben, und ich bin stolz darauf, Teil dieser zukunftsweisenden Initiative zu sein und eine so starke Koalition und einen Konsens über ein ganzes Spektrum von Interessenvertretern der Branche und einzelnen Verbänden erreicht zu haben. Ich freue mich auf das Feedback und die Diskussionen zu diesem Vorschlag in den kommenden Monaten, wenn ich als Teil der ICS-Delegation an der nächsten IMO MEPC-Sitzung teilnehme.«