Havarie, Rügen, Kollision
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Die Kollision zwischen einem Windparkversorger und einem Frachter vor Rügen mit 15 Verletzten ist auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen. 

Zu diesem Ergebnis kommt das Danish Maritime Accident Investigation Board (DMAIB) [ds_preview]im Untersuchungsbericht zu dem Unglück. Ursache der Kollision war demnach, dass beide Kapitäne unmittelbar vor dem Zusammenstoß nicht Wache auf der Brücke hielten, sondern sich mit administrativen Aufgaben am Computer beschäftigten. Somit sei auf beiden Schiffen die Gefahr nicht erkannt worden.

Im Februar 2019 waren etwa 2,5 sm östlich der Stubbenkammer auf Rügen der unter dänischer Flagge fahrende Windpark-Versorger »World Bora« (30 m) mit dem unter zypriotischer Flagge fahrenden Frachtschiff »Raba« (75 m, 2.300 tdw, Baujahr 1984) zusammengestoßen. Das Versorgungsschiff hatte den Frachter an dessen Steuerbordseite gerammt. Insgesamt 15 Menschen wurden dabei verletzt, an beiden Schiffen war erheblicher Schaden entstanden.

Auf der »Raba« habe zwar ein Matrose Ausguck gehalten, er habe jedoch die Kollisionsgefahr mangels Ausbildung zu spät erkannt und daher zu spät Alarm geschlagen. Auf der »World Bora« habe sich lediglich der Kapitän auf der Brücke befunden. Er habe jedoch zuerst eine Rauchpause eingelegt und danach administrative Aufgaben am Computer erledigt. So habe er die gefährliche Annäherung nicht bemerkt.

Im Untersuchungsbericht wird festgestellt, dass die Erledigung von anderen Aufgaben während des Wachdienstes in Abhängigkeit von der Besetzung der Brücke durchaus »üblich« sei und die Beurteilung der Gefahrenlage eher »subjektiver” Natur.