Der »HullSkater« (Foto: Jotun)
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Der Beschichtungsspezialist Jotun hat mit einigen hochrangigen Industriepartnern ein neues System für Antifouling-Maßnahmen entwickelt.

»Hull Skating[ds_preview] Solutions« (HSS) wird als »Durchbruch in der proaktiven Reinigung« beschrieben, der Schiffseignern einen stets sauberen Rumpf auch bei den schwierigsten Einsätzen bieten soll.

Es geht um Hochleistungs-Antifouling, proaktive Zustandsüberwachung, Inspektion und proaktive Reinigung, technischen Service sowie Leistungs- und Servicegarantien. HSS sei die erste Lösung dieser Art in der maritimen Industrie, teilte Jotun jetzt mit. »Sie bietet individuelle proaktive Zustandsüberwachungsdienste, die auf jedes Schiff zugeschnitten sind, wobei ein proprietärer Algorithmus und Big Data zur genauen Vorhersage der Bewuchsentwicklung und der Reinigungspläne verwendet werden«, heißt es.

Ein Hauptbestandteil von Jotun Hull Skating Solutions ist die Robotertechnologie HullSkater an Bord sowie das SeaQuantum Skate-Antifouling. Der HullSkater entfernt den Angaben zufolge einzelne Bakterien und den Biofilm, bevor sich der Makrobewuchs festsetzt. So sollen unverhältnismäßig viele Stillstandstage und die Notwendigkeit einer reaktiven Reinigung verhindert werden.

Das System hält sich durch die Kraft seiner magnetischen Räder, die jeweils mit Elektromotoren für Antrieb und Steuerung ausgestattet sind, am Rumpf. Das Fahrzeug verfügt über mehrere Kameras und Sensoren, die den Bediener mit Daten für die Navigation unterstützen und die Verschmutzung des Schiffsrumpfes dokumentieren. Eine motorisierte Bürste soll den Rumpf von Verschmutzung freihalten, ohne Erosion oder Beschädigung der Rumpfbeschichtung zu verursachen. Das Fahrzeug ist über eine Nabelschnur mit dem Kontrollzentrum des Betreibers verbunden und kann für Schiffe mit 4G-Abdeckung ferngesteuert werden. »Die Inspektion und proaktive Reinigung eines Schiffsrumpfes dauert normalerweise etwa 2 bis 8 Stunden, je nach Größe und Zustand«, so die Partner.

»Endgültige Lösung«

Geir Axel Oftedahl, Business Development Director bei Jotun, sagte bei der Präsentation, das Ziel der Entwicklung war »eine endgültige Lösung« zu schaffen, eine, die das Problem nicht nur behandelt, sondern eher verhindert. Die Technologie sei über mehrere Jahre hinweg entwickelt und auf Schiffen und in ausgewählten Häfen getestet worden. Man befinde sich nun in der letzten Verifizierungsphase. Weitere Reeder werden als Partner gesucht. Zu den Entwicklungspartnern gehören die Unternehmen Kongsberg, der Robotik-Spezialist Semcon, die Klassifikationsgesellschaft DNV GL, Norwegens größter Telekommunikationsanbieter Telenor und die Reedereien Wallenius Wilhelmsen, Berge Bulk und Maersk.