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An der deutschen Küste gibt es mehrere »Bewerber« für LNG-Terminals (Quelle: HANSA)
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Ob und wo es an der deutschen Küste künftig eine ausreichende LNG-Infrastruktur gibt, ist noch immer nicht entschieden. Auch Niedersachsen bewirbt sich und startet nun eine eigens eingerichtete Agentur.

Mit der LNG.Agentur[ds_preview] Niedersachsen sei das Land angetreten, die Chancen und Potenziale für eine nachhaltige wirtschaftliche LNG-Entwicklung an der Küste und für das gesamte Land zu gestalten, heißt es jetzt in einer Mitteilung: »Ziel der Tätigkeit ist es, die Entwicklung einer LNG-Infrastruktur und der LNG-Technologie branchenübergreifend in Niedersachsen und speziell in der Küstenregion aktiv zu unterstützen, aber auch kritisch zu begleiten«. Die LNG.Agentur Niedersachsen wird vom Bundes- und Landeswirtschaftsministerium über die »Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur« (GRW) gefördert. Standort der Geschäftsstelle ist die Mariko GmbH im ostfriesischen Leer.

LNG Gruppenbild
v.l.: Martin Heine (Oldenburgische Industrie- und Handelskammer), Jörg Niegsch (Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung, WHV), Felix Jahn (Oldenburgische Industrie- und Handelskammer), John H. Niemann (WHV), Katja Baumann (Mariko), Inga Lauts (Mariko), Hans-Joachim Uhlendorf (WHV), Ulrich Schilling (WHV). (Foto: Mariko)

In Deutschland bewerben sich etwa Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Stade und Rostock um entsprechende Ansiedlungen. Die Genehmigungsverfahren werden allerorten vorbereitet oder laufen schon, die Spannung steigt.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann spricht sich in einer aktuellen Stellungnahme »vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung von Liquefied Natural Gas (LNG) als Energieträger und den prognostizierten steigenden Flüssigerdgas-Lieferungen nach Europa« für einen Import von LNG in Niedersachsens Häfen und die Entwicklung eines LNG-Markts aus. Zu diesem Zweck fördert das Wirtschaftsministerium die Gründung der »LNG.Agentur Niedersachsen«. Auch bei der Erschließung weiterer Geschäftsfelder und Folgeinnovationen soll die Einrichtung helfen.

»Niedersachsen hat als möglicher LNG-Standort enormes Potential – mit unseren Häfen, den energieintensiven Industriestandorten, den Untergrundspeichern sowie dem Zugang zum europäischen Erdgastransportsystem bieten wir hier viele, sehr gute Voraussetzungen. Von der LNG-Versorgung direkt vor Ort würde die heimische Wirtschaft profitieren, gleichzeitig ermöglicht LNG geringere Emissionen insbesondere im Schiffsverkehr«, so der CDU-Politiker.

Neben dem Gas-Import spielt LNG in den Überlegungen der Verantwortlichen auch für die Schifffahrt eine große Rolle: »Der Einsatz von LNG als Treibstoff für den Schiffs- und Schwerlastverkehr stellt zudem einen wichtigen Schritt in Richtung Emissionsminderung dar. Trotz optimistischer Prognosen und einer stetig steigenden Anzahl von LNG-angetriebenen Schiffen und LKW bestehen zum heutigen Zeitpunkt noch viele Fragen im Hinblick auf die weitere Entwicklung der LNG-Technologie, der Infrastruktur, der Logistik und des Regelwerks.«