Print Friendly, PDF & Email

Die Staaten am Golf von Guinea bekommen die Piraterie weiter nicht in den Griff. Jüngstes Opfer soll ein MSC-Schiff sein, dessen Crew zum Teil verschleppt wurde.

Das unter Portugal-Flagge[ds_preview] fahrende Schiff »MSC Talia F« soll gestern 52 sm westlich von Libreville, Hauptstadt von Gabun, von einer Piraten-Gruppe angegriffen und geentert worden sein, berichtet der Branchendienst Dryad.

Sieben der 17 ukrainischen Seeleute sollen von Bord an Land verschleppt worden sein, heißt es in dem Bericht. Zur Zeit des Angriffs soll das 957-TEU-Schiff auf dem Weg von Lomé nach Libreville gewesen sein. Von der griechischen Reederei Technomar gibt es bislang keine Stellungnahme zu dem Vorfall.

Laut dem Dryad-Bericht ist es der erste Vorfall dieser Art in dieser Region in diesem Jahr. 2019 gab es vor Libreville vier vergleichbare Fälle in der Region.

Reederverbände weltweit fordern immer wieder politische Aktivitäten zur Eindämmung der Piraterie. Weil die Anrainerstaaten nicht willens oder fähig sind, der Situation Herr zu werden, werden auch internationale Missionen auf die Agenda gesetzt. Weil es sich bei den betroffenen Staaten – etwa Nigeria, Benin, Togo – nicht wie im Fall von Somalia in Ostafrika um »failed states« handelt, kann die internationale Gemeinschaft nur mit Einverständnis der Regierung in deren Gewässern aktiv werden. Doch diese Einverständnis gibt es bislang nicht.