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Zuletzt gab es in den Medien vermehrt Berichte über eine Knappheit bei Leercontainern. Reedereien sehen diesen nicht, wie eine Blitzumfrage des Hamburger Hafens ergeben hat.

In der Mehrzahl wurde bei den Berichten auf den Container[ds_preview] Availability Index (CAx) verwiesen, eine Veröffentlichung des Unternehmens xChange.

Da die Leercontainerverfügbarkeit für die Hafenkunden aus Wirtschaft, Handel und Speditionen zur Organisation ihrer Transportketten von großer Bedeutung ist, hat Hafen Hamburg Marketing (HHM) in einer Blitzumfrage Reedereien zur aktuellen Lage befragt. Das Ergebnis: die Reedereien sehen keine nennenswerte Equipment-Shortage im Hamburger Hafen und in deutschen Seehäfen erwarten und auch künftig keine Engpässe.

Es wurden mehrere Gründe für die aus Reeder-Sicht stabile Versorgungslage mit Leer-Equipment genannt: die meisten Reedereien steuerten den Leercontainerbedarf mit einem Vorlauf von drei bis vier Wochen. Dabei nutzten sie für die Zuführung von Leercontainern nach Hamburg oder zu anderen nordeuropäischen Häfen größtenteils Überschuss-Märkte, wie die USA, Großbritannien und Israel. Eine direkte Zuführung von Leercontainern aus China finde in der Regel nicht statt und sei auch in letzter Zeit nicht erforderlich gewesen.

„Mit dem inzwischen feststellbaren Anlaufen der chinesischen Wirtschaft wird sich auch die Schifffahrt, der Umschlag und der Seehafen-Hinterlandtransport in China wieder in Richtung Normalbetrieb entwickeln. Vor dem Hintergrund einer in Europa abflachenden Konjunktur gehen wir nicht davon aus, dass es in Hamburg oder im Binnenland zu einer Unterversorgung mit Leercontainern kommt“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing.

Der HHM Vorstand weist darauf hin, dass bei einzelnen Reedern aber temporär durch Ungleichgewichte bei den Import- und Export-Containerströmen kurzzeitige Engpässe auftreten könnten.Sie könnten somit gelegentlich als Folge von schwankender Nachfrage und Angebot im Binnenland auftreten, hieß es. Die Inland-Depots übernähmen bei der Versorgung der Märkte mit Leerequipment eine wichtige Funktion für die Verlader in der jeweiligen Region.

Mattern geht davon aus, dass insgesamt für den seeseitigen Außenhandel mit einer weiteren Entspannung der Lage gerechnet werden kann, sobald sich die Transporte zwischen Asien und Europa normalisieren und der Bedarf an Exportcontainern entsprechend der Wirtschaftslage nachlässt.