MV Werften
Foto: MV Werften
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Die zum Genting-Konzern gehörende Gruppe MV Werften öffnet ihre Standorte in Rostock, Wismar und Stralsund noch nicht wie geplant am kommenden Montag. Die Hoffnung, dass die Corona-Epidemie schnell vorbeizieht, habe sich leider nicht erfüllt, heißt es.

Die Geschäftsführung von MV Werften hatte sich gestern mit einer Information an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewandt. Darin[ds_preview] brachte sie zum Ausdruck, dass eine effiziente Fertigung erst wieder möglich sein wird, wenn Lieferketten über offenen Grenzen hinweg funktionieren, einzuhaltende Abstände zwischen arbeitenden Kolleginnen und Kollegen nicht mehr die entscheidende Bedeutung haben und somit, entsprechend des Produktionsablaufs, geordnet und nach und nach die Kapazitäten wieder hochgefahren werden können.

Die MV Werften hatten wegen der Pandemie eine vierwöchige Pause beschlossen. Zunächst war eine Wiederaufnahme des Betriebs für den 20. April geplant jetzt bleiben die Tore aberfür zwei weitere Woche geschlossen.

»Der für kommenden Montag geplante Start muss zunächst verschoben werden. Ein Team arbeitet weiter intensiv an einem Re-start-Programm und analysiert die Situation fortwährend neu. Es ist davon auszugehen, dass vor dem 4. Mai 2020 kein regulärer Geschäftsbetrieb aufgenommen werden kann«, heißt es in einer Mitteilung der Gruppe.

Die Gewerkschaft IG Metall Küste hat alle Beteiligten zu einem verantwortungsvollen Handeln aufgerufen. »Die drei Standorte sind wichtige industrielle Kerne des Landes, die sich in den vergangenen Jahren durch den Kreuzfahrtschiffbau hervorragend entwickelt haben. Die tausenden Industriearbeitsplätze auf den Werften in Rostock, Stralsund und Wismar sowie bei den Zulieferern im Land und darüber hinaus müssen gesichert werden«, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste.

»Wir sehen alle Beteiligten in der Verantwortung: Banken, Bund, Gesellschafter und Land. Sie müssen jetzt dafür sorgen, dass das Unternehmen genügend Geld und Zeit bekommt, um auf die durch die Corona-Epidemie ausgelösten Verwerfungen auf dem Kreuzfahrtmarkt reagieren zu können. Mittelfristig gibt es wieder eine Perspektive für die Branche«, so der Gewerkschafter.

Die IG Metall Küste erwartet von dem Unternehmen und der Landesregierung ein eng abgestimmtes Vorgehen mit den Arbeitnehmervertretern. »Es gab erste Gespräche von Betriebsräten und Gewerkschaft mit der Geschäftsführung, die fortgesetzt werden. In der Krise muss sich die in Mecklenburg-Vorpommern besonders gepflegte Sozialpartnerschaft bewähren«, so Friedrich.