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Nach der Ausweitung der Covid-19-bedingten Betriebspause bei den MV Werften geht es nun um Staatshilfen und Sofortkredite. Die Gewerkschaft IG Metall Küste fordert Klarheit über das Bauprogramm und Auswirkungen auf die Beschäftigten.

Die zum Genting-Konzern gehörende Werftgruppe hatte letze Woche bekannt gegeben, dass die zunächst bis zum 18. April geltende Produktionspause um zwei Wochen verlängert wird. Anfang der Woche wurde bekannt, dass die Werft [ds_preview]einen Sofortkredit bei der staatlichen KfW benatragt hat. In einer heutigen Sondersitzung der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern soll Wirtschaftsminister Harry Glawe Staatshilfen von bis zu 600 Mio. € ins Spiel gebracht haben, wie jetzt Welt und ntv berichteten. Zulieferer sollen mit bis zu 50 Mio. € unterstützt werden. Klarheit, auch darüber, in welcher Form die Hilfen gewährt werden könnten, soll es voraussichtlich in der kommenden Woche geben.

Ziel der Gewerkschaft ist es, Arbeitsplätze und Standorte der MV Werften in Rostock, Stralsund und Wismar sowie bei [ds_preview]zahlreichen Zulieferern zu sichern. »Durch die Corona-Krise spitzt sich die Situation auf den MV Werften zu«, sagt Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. »Alle Beteiligten sind jetzt gefordert. Das Unternehmen braucht genügend Geld und Zeit, um auf den Einbruch auf dem Kreuzfahrtmarkt reagieren zu können. Der Schiffbau ist der industrielle Kern des Landes, der mit einem gemeinsamen Kraftakt von Banken, Bund, Land und Unternehmen gesichert werden muss.«

Für die Beschäftigten und ihre Familien sei die Situation eine enorme Belastung und bedeute erhebliche Einkommenseinbußen. Bei länger anhaltender Kurzarbeit hilft ihnen die von CDU/CSU und SPD im Koalitionsausschuss beschlossene Aufstockung der Unterstützung. »Nur mit viel Druck aus den Gewerkschaften ließ sich diese durchsetzen«, merkt Friedrich an.

Von den MV Werften verlangt er Klarheit über das weitere Bauprogramm und die Auswirkungen auf die Beschäftigten und Standorte. »Wir wollen wissen, wie und wann es auf den Werften weitergeht. Auch wenn die Verwerfungen erheblich sind, sehen wir mittelfristig eine Perspektive für die Kreuzfahrtbranche.«