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Die niederländische Schwergut- und Bagger-Reederei Boskalis muss ihre Pläne  für das Jahr durch die Corona-Krise zurückfahren. Das betrifft Investitionen, Dividenden und den geplanten Aktien-Rückkauf.

Angesichts[ds_preview] der globalen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem COVID-19-Virus habe man reagieren müssen, teilte Boskalis heute mit. »Wir treffen die größtmöglichen Vorkehrungen, um die Gesundheit, Sicherheit und das Wohlergehen unserer Mitarbeiter zu gewährleisten, und unternehmen gleichzeitig alle notwendigen Schritte zur Fortführung der Geschäftstätigkeit«, heißt es in einem Statement.

Es folgt eine Auflistung einer ganzen Reihe von Maßnahmen:

Die Beschäftigten sind soweit möglich im Home Office, für die Angestellten an Bord ist dies allerdings keine Option. Daher wurden als Folge der weltweiten Reisebeschränkungen und zur Gewährleistung der Geschäftskontinuität und der Gesundheit der Kollegen die üblichen Rotationen der Besatzung und des Projektpersonals ab dem 16. März ausgesetzt.

Positiv wird hervorgehoben, dass bis heute die von den meisten Ländern getroffenen Vorsichtsmaßnahmen nicht zu einem Stillstand von Infrastrukturprojekten geführt hätten. Infolgedessen sei es »im Großen und Ganzen« gelungen, die Geschäftsaktivitäten weltweit aufrechtzuerhalten.

Im Fokus der Maßnahmen steht daher vor allem der finanzielle Aspekt. So sollen projektunabhängige Ausgaben minimiert werden. Das für dieses Jahr geplante Investitionsprogramm wird auf die Hälfte, also rund 200 Mio. €, zusammengestrichen. Davon betroffen sind auch Dockungen.

Anfang des Jahres hatten die Niederländer noch von einem »rekordverdächtigen Auftragsbestand und einer sehr starken Bilanz« gesprochen. Der Barmittelbestand zum 31. Dezember 2019 betrug 400 Mio. € mit einer positiven Netto-Cash-Finanzposition von 26 Mio. €. Dank einer positiven Entwicklung bis zum 1. April verfüge man über einen finanziellen Spielraum von mehr als 950 Mio. €, heißt es jetzt. Dennoch wird eine Gewinnwarnung herausgegeben: »Gegenwärtig ist klar, dass die COVID-19-Krise im Jahr 2020 negative Auswirkungen auf unser Geschäft haben wird, aber es ist derzeit unmöglich, dies zu quantifizieren«, so das Statement weiter.

Angesichts dieser Ungewissheit und um »die starke finanzielle Position so weit wie möglich zu erhalten«, hat Boskalis nun weitere kapitalbezogene Maßnahmen beschlossen. So soll für der Hauptversammlung keine Dividendenzahlung vorgeschlagen werden. Auch das eigentlich geplante Aktienrückkaufprgramm wird ausgesetzt.