MAN-ES-engine-ME-GI
Foto: MAN Energy Solutions
Print Friendly, PDF & Email

Wie MAN Energy Solutions bekannt gibt, hat das Portfolio von Dual-Fuel-Zweitaktmotoren inzwischen 1 Mio. Betriebsstunden erreicht. 300 dieser Motoren, die mit LNG , LPG, Ethan und Methanol laufen, sind verkauft.

Die ME-GI- und ME-LGI-Motoren – GI steht für Gaseinspritzung (Gas Injection), ME-LGI für Flüssiggaseinspritzung (Liqui[ds_preview]d Gas Injection) – bilden bei MAN Energy Solutions den Kern des Portfolios von Dual-Fuel-Zweitaktmotoren. Diesen Motoren sind seit ihrer Markteinführung zahlreiche branchenweite Neuerungen zu verdanken, darunter die allerersten hochseetauglichen Schiffe mit LNG, Methanol, Ethan oder LPG als Treibstoff.

Bjarne Foldager – Senior Vice President und Head of Two-Stroke Business bei MAN Energy Solution: „Wir planen, diese Dual-Fuel-Strategie engagiert weiterzuverfolgen. In diesem Sinne haben wir kürzlich ein Mk II ME-GI-Modell auf den Markt gebracht und arbeiten derzeit in Anbetracht der Marktnachfrage an der Entwicklung eines Otto-Modells – des ME-GA.«

Flexibel für zukünftige Kraftstoffwahl

Mit Referenzinstallationen in allen bedeutenden maritimen Segmenten könne das Dual-Fuel-Portfolio als ausgereifte Technologie gelten, so Foldager weiter. »Unsere Dual-Fuel-Motoren mit ihrer nahtlosen Umschaltung zwischen verschiedenen Treibstoffarten und ohne klimaschädlichen Methanschlupf bleiben richtungsweisend für eine umweltfreundliche, zuverlässige Antriebstechnologie. Darüber hinaus funktionieren sie nach dem Diesel-Verbrennungsprinzip und lassen sich daher problemlos an jeden Treibstoff anpassen, auf den die Branche in Zukunft vielleicht setzt.«

Der Mk II ME-GI-Motor ist mit einer Reihe von Innovationen ausgestattet, darunter der Pumpzerstäubereinheit PVU (Pump Vaporizer Unit), einer standardisierten, kompakten, Pumpeneinheit für die LNG-Zufuhr. Dazu kommt ein PBIV-Ventil (Pilot Booster Injection Valve) mit – je nach verwendeter Treibstoffart – kleineren oder größeren Zerstäubungsbohrungen für die Treibstoffeinspritzung in die ME-GI-Motoren. Im Gasbetrieb senken die kleineren Bohrungen den Verbrauch von Zündöl auf nur 1,5 %, etwa die Hälfte der bislang erforderlichen Menge.

Angesichts der aktuellen Fluktuationen in Preis und Lieferbarkeit von Treibstoffen geht MAN Energy Solutions davon aus, dass die Möglichkeit einer Nachrüstung auf Dual-Fuel-Motoren letztlich unverzichtbar wird. Bei dem Motorenbauer ist man der Überzeugung, dass die Zeit für eine »maritime Energiewende« gekommen ist. Mit diesem Begriff bezeichnet das Unternehmen saubere, klimaneutrale Lösungen für Seehandel und Transporte auf dem Seeweg. MAN propagiert energisch einen weltweiten Umstieg auf Gas, wie er von der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO verlangt wird, und tritt für ein gemeinsames Vorgehen von Schifffahrtsindustrie und Politik bei Investitionen in Infrastrukturentwicklung und Nachrüstung ein.