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Die auch für sehr viele maritime Unternehmen sprechende IHK Nord sieht Nachbesserungsbedarf in der Politik der norddeutschen Bundesländer zur Abfederung der Probleme, die durch die Corona-Krise entstehen.

In einem heute veröffentlichten Schreiben[ds_preview] begrüßt die IHK Nord – der Zusammenschluss 12 norddeutscher Industrie- und Handelskammern aus Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein – »das schnelle und aktive Vorgehen der norddeutschen Bundesländer in Bezug auf Hilfen für durch die Krise betroffene Unternehmen.«

Die Vorsitzende Janina Marahrens-Hashagen übte aber auch Kritik: »Gleichwohl ist es für viele Unternehmen nur schwer nachvollziehbar, dass zwischen den Bundesländern doch deutliche Unterschiede in den Corona-Hilfsprogrammen und verfügten Einschränkungen des wirtschaftlichen Lebens existieren, weil sie sich in einem länderübergreifenden, einheitlichen norddeutschen Wirtschaftsraum bewegen.«

Die IHK vertritt knapp 700.000 Unternehmen in Norddeutschland, Arbeitsschwerpunkte sind die Maritime Wirtschaft mit dem Schwerpunkt Infrastruktur und Seeverkehr, die Energie- und Industriepolitik, der Tourismus, die Ernährungswirtschaft und die Außenwirtschaft. Allein in Hamburg stammen von den 10.528 von der Handelskammer vertretenen Unternehmen 2.271 aus der Schifffahrt.

Aus Sicht der IHK Nord bedürfe es einen engeren Schulterschlusses im Norden, um die großen ökonomischen Herausforderungen der Corona-Krise zu bewältigen. Hierzu seien vor allem drei Handlungsfelder entscheidend, in denen eine Harmonisierung nötig ist, heißt es weiter.

  • Bestmögliche Harmonisierung der Unterstützungsprogramme und Einschränkungen des wirtschaftlichen Lebens: »Derzeit sieht sich die norddeutsche Wirtschaft mit erheblichen Unterschieden in den Einschränkungen des wirtschaftlichen Lebens konfrontiert. So müssen einige Betriebe Niederlassungen in einem Bundesland schließen, können kurz hinter der Landesgrenze eine Betriebsstätte aber öffnen. Auch die finanziellen Hilfen sind in den Ländern sehr unterschiedlich ausgestaltet.«
  • Koordinierte Rückführung der Einschränkungen des wirtschaftlichen Lebens: »Wenn es die medizinische Situation zulässt, müssen die Einschränkungen im wirtschaftlichen Leben schrittweise zurückgeführt werden. Mit Blick auf die schweren finanziellen Belastungen der norddeutschen Unternehmen zählt hier jeder Tag.«
  • Gemeinsame Planung und Umsetzung eines Programms zur Wiederbelebung des wirtschaftlichen Lebens in Norddeutschland: »Wir sehen einen großen Bedarf an einem umfassenden und länderübergreifenden Maßnahmenpaket zur wirtschaftlichen Stimulierung des Standortes Norddeutschlands, um an die gemeinsamen Anstrengungen zur Überwindung des Süd-Nord-Gefälles in Deutschland anzuknüpfen.«