Unter nicht restlos aufgeklärten Umständen ist bei einer Kollision mit dem deutschen Kreuzfahrtschiff »Resolute« vor der Insel La Tortuga ein venezolanisches Patrouillenboot gesunken.
Ein Patrouillenboot der venezolanischen Marine hat die »Resolute« gerammt und ist anschließend gesunken. Zuvor war das deutsche Kreuzfahrtschiff aufgefordert worden, dem Marineboot zu folgen.[ds_preview]
Bei der »Resolute« handelt es sich um die ehemalige »Hanseatic«. Das Schiff befand sich nach Darstellung des zur Schoeller-Gruppe gehörenden Managers Columbia Cruise Services (CCS) aus Hamburg während des Vorfalls in internationalen Gewässern. Es hätten bei der Leerfahrt zum Zielort Willemstad (Curaçao) einige routinemäßige Wartungsarbeiten an den Motoren stattgefunden. An Bord befanden sich demnach 32 Mitarbeiter, jedoch keine Passagiere.
Von dem Marineschiff »ANBV Naiguata« sei über Funk die Aufforderung ergangen, in Richtung der venezolanischen Insel Isla de Margarita zu folgen. Noch während der Kapitän diese Kursänderung abklären wollte, habe das Patrouillenboot zunächst Schüsse abgefeuert und habe die »Resolute« anschließend mehrmals von Steuerbord aus am Bug gerammt. Das Kreuzfahrtschiff, das über einen eisverstärkten Rumpf verfügt, habe nur geringe Schäden erlitten, das venezolanische Boot sei dagegen in Folge der Kollision gesunken.
Die Crew habe die Seenotrettungszentrale MRCC in Curaçao verständigt und sei noch über eine Stunde lang in der Nähe geblieben, um Hilfe leisten zu können. Alle Versuche, mit dem Marineschiffes Kontakt aufzunehmen, seien unbeantwortet geblieben, heißt es bei Columbia. Die Besatzung der »Naiguata« konnte demnach gerettet werden. Erst nach einer Anweisung des MRCC habe die »Resolute« ihre Fahrt fortgesetzt.
Während Columbia von einem Angriff spricht, verweist Venezuela auf eine Verletzung seiner Hoheitsgewässer. Präsident Nicolas Maduro nannte den Vorfall einen »Akt des Terrorismus und der Piraterie« und ordnete Medienberichten zufolge eine Untersuchung an.
