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Erneut sind die niedersächsischen Seehäfen glimpflich durch die Sturmflut-Saison gekommen.

Wie die Organisation Niedersachsen Ports jetzt mitteilte, gab es in der vergangenen Saison, die üblicherweise von Herbst bis Frühjahr andauert, nur leichte Schäden.

Sturmfluten sind ein stets wiederkehrendes Thema für Häfen und können g[ds_preview]roße Schädenanrichten. Sie treten auf, wenn die Wasserstände in Küstengebieten, ausgelöst durch starke Winde, eine Höhe von 1,5 m über dem Mittleren Hochwasser (MHW) übersteigen. »Umso wichtiger ist es für Häfen, umfassende Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Dass die NPorts-eigenen Häfen gut gewappnet sind, zeigt die diesjährige Sturmflutbilanz«, heißt es jetzt. Aufgeführt wird lediglich »Unrat, der durch die starken Winde in die Hafenbereiche angetrieben wird«.

Auch in den vergangenen Jahren war eine relativ positive Bilanz der Sturmsaison gezogen worden, die Nordwesthäfen sehen sich prinzipiell gut aufgestellt.

  • In dem jetzt vorgelegten Bericht wurden für den Seehafen Brake zehn Sturmfluten gemessen. Davon fanden fünf im Februar dieses Jahres statt. Bei allen Sturmflutwarnungen wurden die Hochwassserschutztore geschlossen. Einmal wurden, als zusätzliche Schutzmaßnahme, Dammbalken gesetzt. Es gab den Angaben zufolge »keine nennenswerten Schäden«. Mithilfe des digitalen Notfall-Alarmierungssystems »RapidReach« seien notwendige Sicherheitsvorkehrungen rechtzeitig durchgeführt worden.
  • Der Standort Cuxhaven zählte 18 Sturmfluten, immerhin sieben mehr als in der vergangenen Sturmflutsaison. Abhängig vom Wasserstand wurden die Sperrwerke, Flutschutztore und Regenwasserschieber geschlossen. Leichte Schäden gab es an dem Holzbauwerk »Alte Liebe«. Es entstanden zudem leichte Auskolkungen (Strudellöcher) am Rampenfuß im Deichvorland am Liegeplatz 8.
  • Der Seehafen Emden meldete elf leichte Sturmfluten und eine schwere Sturmflut zwischen November 2019 und März 2020. Die schwere Sturmflut am 12. Februar erreichte eine Höhe von +2,21 m. »Als Schutzmaßnahme haben wir alle neun Deichscharte geschlossen«, berichtet Holger Kamer, Leiter des Technisches Service bei NPorts in Emden. Es gab zwei nächtliche Einsätze von NPorts-Mitarbeitern, um alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Die Bemühungen zeigen offenbar Erfolge. »Wir hatten nur kleine Ausspülungen in der Grasböschung am Rysumer Nacken im Bereich der Gaststätte „Strandlust“. Ansonsten gab es keine nennenswerten Schäden in dieser Sturmflutsaison«, so Kramer.
  • Der Standort Norden musste sich im Zeitraum vom 15.10.2019 bis 15.04.2020 nur auf zwei Sturmfluten vorbereiten. Das Nachthochwasser vom 10. auf den 11. Februar wurde mit +1,50 bis 2,00 m über dem MHW angekündigt. Das Wasser erreichte dann aber nur +1,40 m und verlief somit glimpflicher als erwartet. Die zweite Sturmflut fand in der Nacht vom 11. auf den 12.Februar statt und erreichte seinen höchsten Punkt mit +1,95 m über dem MHW.
  • Im Hafen Wilhelmshaven sind acht Sturmfluten im Alarmtagebuch dokumentiert. »Bei allen Sturmflutvorhersagen haben wir Hafenbereiche wie die Parkplätze am Wangeroogekai, Helgolandkai und Nassauhafen abgesperrt und entsprechend kontrolliert«, sagte Stefan Wrieden, Abteilungsleiter des Port Office bei NPorts in Wilhelmshaven. Auch in Wilhelmshaven gab es nur kleinere Bagatellschäden. Einmal wurde eine Absperrbake in die Jade geweht und ein Rettungsringkasten beschädigt. Von der Baustelle am Wangerooge-/Helgolandkai wurde im Februar eine Holzverschalung beschädigt. Das Holz ist teilweise in die Jade getrieben, von wo es von der Baufirma geborgen werden konnte.