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An Bord eines von der deutschen Reedereigruppe Zeaborn gemanagten Containerschiffs ist offenbar der Kapitän nach einem »gewaltsamen Zwischenfall« gestorben.

[ds_preview]Zeaborn Ship Management vom Bremer Unternehmer Kurt Zech hat den Todesfall bestätigt, gleichzeitig aber Gerüchte aus den sozialen Medien dementiert.

Man bedaure mitteilen zu müssen, dass am Nachmittag des 16. April einer der Seeleute des Containerschiffes »Spirit of Hamburg« nach einem vermutlich gewaltsamen Zwischenfall mit einem Eindringling an Bord des Schiffes im Hafen von Cartagena, Kolumbien, tödlich verletzt wurde, heißt es in einer Mitteilung vom Wochenende.

»Zeaborn Ship Management möchte der Familie des Seefahrers sein tiefes Beileid aussprechen. Die nächsten Angehörigen des Besatzungsmitglieds wurden benachrichtigt und werden in dieser sehr schwierigen Zeit volle Unterstützung erhalten. Die Besatzung wird nach dem tragischen Tod ihres Kollegen psychologische Hilfe erhalten«, so das Unternehmen weiter.

Unmittelbar nach dem Vorfall wurden den Angaben zufolge alle zuständigen Behörden und Parteien benachrichtigt. Vertreter des Unternehmens seien zur weiteren Unterstützung der Besatzung mittlerweile in Cartagena eingetroffen.

»Die genauen Umstände des gewalttätigen Vorfalls sind noch nicht bekannt, und die Polizei hat eine offizielle Untersuchung der Ereignisse eingeleitet und Interviews mit der Crew der Spirit of Hamburg geführt«, teilte Zeaborn weiter mit. Um die Ermittlungen der örtlichen Polizei nicht zu behindern, wolle man zum jetzigen Zeitpunkt jedoch keine weiteren Erklärungen abgeben.

Südamerikanische Medien hatten zuvor berichtet, dass es an Bord zu einem Zwischenfall zwischen verschiedenen Crew-Mitgliedern gekommen ist, von denen einige von den Philippinen kommen sollen. Demnach handelt es sich bei dem Toten um den aus Myanmar stammenden Kapitän des 2007 gebauten 3.750-TEU-Schiffs. Die Ermittlungen würden sich aufgrund sprachlicher Schwierigkeiten als schwierig erweisen.

Zeaborn teilte dazu – auch mit Blick auf die Spekulationen, der Streit hänge mit verzögerten Crew-Wechseln in der Corona-Krise zusammen – mit: »Uns sind Berichte in den sozialen Medien bekannt, wonach die Besatzung philippinischer Nationalität sein soll. Dies ist falsch. Wir möchten hinzufügen, dass drei leitende Offiziere einen Monat nach ihrem vertraglich vereinbarten Ablösungstermin sind, aber sie zeigen große Professionalität, wenn es darum geht, das Beste aus den derzeitigen Ablösungs-/Rückführungsbeschränkungen zu machen. Alle anderen Besatzungsmitglieder müssen bis Oktober abgelöst werden.«