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Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Covid-19-Ausbruchs verschärfen sich weltweit.  Clarksons Research prognostiziert nun, dass der Seehandel in diesem Jahr den stärksten Rückgang seit 35 Jahren erleben könnte.

Angesichts der weitreichenden Unsicherheit und der zunehmenden Dynamik der eingehenden Daten erklärt Steve Gordon[ds_preview], Geschäftsführer von Clarksons Research: »Da sich die globalen wirtschaftlichen Auswirkungen vertiefen, gehen unsere jüngsten Schätzungen davon aus, dass der Seehandel bis 2020 um 5% schrumpfen könnte, was den größten Rückgang seit über 35 Jahren darstellt und den ›Nachfrageschock‹ und die ›holprige‹ Fahrt, die vor uns liegt, verdeutlicht.«

Zwar lägen die Hafenanlaufaktivitäten in China weiterhin über dem Niveau von 2019, was angesichts der Rolle Chinas als größter Schifffahrtsmarkt (22% der weltweiten Importe, 35% des Trockenmassenguts) ermutigend sei, so Gordon. Allerdings seien die Hafenanläufe in Europa (-18%) und den USA (-8%) gegenüber dem Vorjahr rückläufig.

Der ClarkSea-Index befindet sich weiterhin im positiven Bereich, was die »Störungen nach oben« in der Energieschifffahrt und die Komplexität in den verschiedenen Schifffahrtssegmenten widerspiegelt. Allerdings merkt Gordon an: »Unsere Bedenken in Bezug auf Kreuzfahrt, Fährschiffe, Container, Offshore und PCC haben sich vertieft; Tankschiffe sind immer noch stark und die Nachfrage nach Lagerraum wird nun unterstützt; vielleicht haben Massengutfrachter ein gewisses Erholungspotenzial.«

Das Briefing befasst sich auch mit Datenpunkten rund um den »Schiffbau-Schlupf«, ein schrumpfendes Auftragsbuch, die stark gestörten Verschrottungsmärkte, die Scrubber-Nachrüstungsaktivitäten, die unter Werftschließungen und dem kleiner werdenen HFO-VLSFO-Spread leiden, betriebliche Herausforderungen und einen Vergleich mit der Situation während der Finanzkrise. Möglicherweise folge auf eine wesentlich tiefere anfängliche Auswirkung der jetzigen Krise ein stärkerer Aufschwung, meint Gordon und nennt als Gründe für seinen Optimismus das kleinere Auftragsbuch für Neubauten (10% der Flotte statt 50%); ein geringeres Handelswachstum vor der Unterbrechung; besser kapitalisierte Banken; verschiedene Megatrends (z.B. Technologie, Umwelt).