Kreuzfahrtschiff »Norwegian Breakaway« der Norwegian Cruise Line NCL, auf der Meyer Werft gebaut
Die »Norwegian Breakaway«, auf der Meyer Werft gebaut © NCL
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Die Kreuzfahrtreederei Norwegian Cruise Line (NCL) bekommt von Euler Hermes Kreditzahlungen in Höhe von 385 Mio. $ gestundet. Dagegen stehen Verluste von bis zu 150 Mio. $ pro Monat.

NCL braucht dringend Entlastung der eigenen Liquidität. [ds_preview]Denn seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ruht der Kreuzfahrtbetrieb komplett. Erst jüngst war die Zwangspause für die 28 Schiffe der drei Marken bis 30. Juni verlängert worden. Die Reederei mit Sitz in Miami beziffert die Verluste auf derzeit 70–110 Mio. $ pro Monat für den laufenden Betrieb.

Eine Stundung durch die Kreditgeber bringt nun die erhoffte Entlastung. Euler Hermes, Deutschlands offizielle Exportkreditagentur, hat die Rückzahlung von mit Hermes-Garantien versehenen Exportkrediten in Höhe von 385 Mio. $ jetzt für zwölf Monate gestundet, teilte NCL mit. Die Darlehen betreffen insgesamt sechs Schiffe, die zwischen 2013 und 2019 auf der Meyer Werft für NCL gebaut worden waren.

Zahlungsverpflichtungen über weitere 155 Mio. $ sollen mit anderen europäischen Exportkreditagenturen sollen noch verhandelt werden. Dies ergänze eigenen Anstrengungen wie verschobene Investitionen. Am 31. März beliefen sich die liquiden Mittel des Unternehmens auf 1,4 Mrd. $.

NCL hatte in Reaktion auf die zahlreichen Absagen von Kreuzfahrten den Kunden wertsteigernde Gutscheine in Höhe von 125% des ursprünglich gezahlten Reisepreises angeboten. Diese gelten bis zum 31. Dezember 2022. Bis zum 17. April hatte etwa die Hälfte der Gäste jedoch eine Rückerstattung in bar beantragt. Vom Gesamtumsatz in Höhe von 1,8 Mrd. $ mussten bislang Reisen im Wert von 850 Mio. $ storniert werden.