AöR. HSH. Portfoliomanagement
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Die Abwicklungsgesellschaft der HSH Nordbank hat das Jahr 2019 mit einem Minimalgewinn beendet. Die Aussichten für 2020 werden von der Corona-Krise überschattet.

Die HSH Portfoliomanagement der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg[ds_preview] hatte 2018 noch einen operativen Gewinn in Höhe von 8,6 Mio. € erwirtschaftet. Ein Jahr später fällt die Bilanz deutlich bescheidener aus: Ein Plus von lediglich 200.000 € stand zu Ende des vergangenen Jahres in der Bilanz. Das Ergebnis liege »moderat unter Plan«, heißt es im Geschäftsbericht für 2019.

Der ausstehende Kreditbetrag belief sich zum Jahresende auf knapp 3,3 Mio. € – ein Rückgang um 376 Mio. € (10,2%) im Vergleich zum Vorjahr. Der Abbau an »faulen« Schiffskrediten lag bei 80 Mio. €, derzeit liegen noch gut 1,4 Mrd. € an Forderungen im Portfolio (Buchwert). Das entspricht Sicherheiten für 135 Schiffe gegenüber 154 zu Beginn des Jahres. Damit sei die Zahl um 40% seit Gründung der Gesellschaft reduziert worden.

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Gegründet 2016, hatte die Gesellschaft Kredite im Nominalwert von 4,1 Mrd. € übernommen, die damals mit 253 Schiffen besichert waren, und dafür 2,4 Mrd. € gezahlt. Die Differenz wurde aus der damals noch bestehenden Länder-Garantie für die HSH Nordbank ausgeglichen. Erst nach der Übernahme der Altlasten konnte die HSH Nordbank an die US-Investoren um Cerberus und J.C. Flowers verkauft werden.

Tilgungen von 90 Mio. € und einem leichten Anstieg der Risikovorsorge um 5 Mio. € standen Stützungsmaßnahmen für einzelne Kreditnehmer und damit ein leichter Aufbau des Portfolios um 15 Mio. € gegenüber. Währungseffekte durch einen stärkeren US-Dollar machten 28 Mio. € aus. Unterm Strich verwaltet die Portfoliomanagement damit noch Forderungen mit einem Buchwert von 1,427 Mrd. € (-4%). Per 31. Dezember 2017 waren es noch 1,64 Mrd. €. Etwa zwei Drittel des Volumens sei restrukturiert worden, für das restliche Drittel werde mit den Kunden an Lösungen gearbeitet.

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Die Aussichten werden weniger positiv beurteilt. Die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie könnten das Jahresergebnis 2020 deutlich beeinflussen und den Abwicklungszeitraum verlängern, heißt es. »Der Blick nach vorne ist somit erneut mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.«

Das Geschäftsjahr schließt mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von -5,5 Mio. € (Vorjahr: +15,1 Mio. €). Der Bilanzverlust beträgt somit 540,1 Mio. € (Vorjahr: 534,6 Mio. €).