© tkMS
Print Friendly, PDF & Email

Das deutsch-norwegische U-Boot-Projekt über sechs Neubauten nimmt wieder Fahrt auf. Mit thyssenkrupp werden jetzt die Vertragsdetails verhandelt.

Das norwegische Verteidigungsministerium hat angekündigt,[ds_preview] dass der Vertrag über die neuen U-Boote für die norwegischen Marine bis Ende 2020 ausgehandelt werden soll. Darüber berichtet die Europäische Sicherheit & Technik, eine Schwesterpublikation der HANSA. Allerdings könnten noch, bedingt durch COVID-19, Verzögerungen eintreten. Lieferzeit und Lieferplan sind demnach Teil der Vertragsverhandlungen.

Seit Februar liegt ein neues Angebot von thyssenkrupp Marine Systems (tkMS) vor. Die norwegische Beschaffungsbehörde Forsvarsmateriell, so heißt es, handelt derzeit gemeinsam mit ihrem deutschen Partner, dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, alle noch offenen Details aus.

Zwei U-Boote für deutsche Marine geplant

Norwegen will seine sechs U-Boote der Ula-Klasse durch vier deutsche U-Boote ersetzen. Deutschland übernimmt die Baunummern drei und sechs. Grundlage dafür soll ein gemeinsamer Entwurf beider Länder sein: Geplant ist die Beschaffung des Typs 212 CD, wobei »CD« für »common design« steht.

Nach Unterzeichnung einer deutsch-norwegischen Absichtserklärung im Februar 2017 hatte thyssenkrupp MarineSystems im Oktober 2018 das erste Angebot vorgelegt. Das wurde jetzt offenbar ein zweites Mal aktualisiert. Für die insgesamt vier norwegischen U-Boote wurde eine Kostenobergrenze von etwas mehr als 44 Mrd. NOK (ca. 3,9 Mrd. €) festgelegt.

Die Beschaffung, heißt es bei Forsvarsmateriell, soll sich über zehn Jahre hinziehen, wobei das erste U-Boot frühestens 2028 erwartet wird. Die nachfolgenden U-Boote sollen im jährlichen Abstand bis 2034 folgen.

U-Boot

Die U-Boote der Klasse 212 gelten als die modernsten konventionellen U-Boote. Sie sind weltweit die ersten Außenluft-unabhängigen Boote, deren Antriebsanlage auf Brennstoffzellen basiert. Bei einer Länge von 56 m, einer Breite von 7 m und einem Tiefgang (aufgetaucht) von 6 m kommen sie auf eine Verdrängung von 1.450 t. Die Tauftiefe liegt bei mehr als 400 m, die Besatzungsstärke bei 28 Mann.