Das verarbeitende Gewerbe in China kommt nach der Lockerung der Coronavirusmaßnahmen langsam wieder in Gang. Für die Schifffahrt ist die Erholung, wenn auch bescheiden, eine gute Nachricht. Ein plötzlicher Nachfrageschub ist aber unrealistisch.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI), der die Aktivitäten des verarbeitenden Gewerbes angib[ds_preview]t, stieg im März in China über den Schwellenwert von 50, was auf eine Verbesserung im Vergleich zum Februar hindeutet. Diese Verbesserung spiegelt die Lockerung der Eindämmungsmaßnahmen im Land aufgrund des Coronavirus (COVID-19) wider. Jetzt steht der Index bei 52 Punkten.
»Obwohl die Nachricht positiv ist und auf ein Wachstum verweist, muss sie im Zusammenhang mit dem PMI im Februar betrachtet werden. Der PMI wird durch Umfragen ermittelt, die an Supply-Chain-Manager verschickt werden, die über ihre Aktivitäten im laufenden Monat im Vergleich zum Vormonat berichten«, heißt es in einem Bericht bder Schifffahrtsorganisation BIMCO.
Im Februar war der PMI des chinesischen verarbeitenden Gewerbes auf 35,7 gefallen, was auf einen massiven Rückgang der Aktivitäten im Vergleich zum Januar hingewiesen hatte. Der im März verzeichnete Wert von 52 deutet BIMCO zufolge daher darauf hin, dass das verarbeitende Gewerbe zwar im Vergleich zum Februar gewachsen ist, aber weit unter dem Januarniveau bleibt. Es bedürfe vieler aufeinanderfolgende Monate mit einem PMI-Wert von etwas über 50, bis die Produktionstätigkeit wieder auf das Niveau vor dem Ausbruch des Coronavirus zurückkehre, heißt es.
»Für die Schifffahrt ist die Erholung, wenn auch bescheiden, eine gute Nachricht. Da das Produktionsniveau jedoch immer noch weit unter dem Januarniveau liegt, ist eine V-förmige Erholung, die einen plötzlichen Nachfrageschub bewirkt, unrealistisch. Dies gilt vor allem jetzt, da ein Großteil der übrigen Welt im Stillstand ist. Die weit verbreiteten Beschränkungen werden die Nachfrage nach chinesischen Exporten beeinträchtigen, auch wenn China langsam wieder zu normalen Kapazitäten zurückkehrt«, so BIMCO.
Der Index der neuen Exportaufträge, der einen Einblick in Chinas Exporte in den kommenden Monaten gibt, zeigt bereits einen Rückgang der Nachfrage. Die neuen Exportaufträge gingen im März weiter zurück und erreichten einen Indexwert von 46,4, selbst nach dem massiven Rückgang im Februar, als der Index bei 28,7 lag.