Iberdrola will Zeichen setzen: Investitionsoffensive für Windpark

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Spanien ist eines der am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder. Der dortige Energiekonzern Iberdrola will der schwierigen Situation in der Wirtschaft »entgegentreten«.

Neben[ds_preview] der Situation für das Personal und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen spielte die wirtschaftliche Entwicklung die herausragende Rolle. CEO Ignacio Galán betonte, dass das Unternehmen seine logistischen und finanziellen Möglichkeiten nutzt, um in Abstimmung mit den spanischen Gesundheitsbehörden medizinisches Material und Schutzmittel zu erwerben.

Um der aktuell schwierigen Situation in der Wirtschaft entgegenzutreten, wie es in einer Mitteilung heißt, kündigte der CEO an, die geplanten Investitionen des Unternehmens zu beschleunigen. »Konkret bedeutet dies, dass mindestens die Hälfte der derzeit im Bau befindlichen 9.000 MW neuer Kapazität noch in diesem Jahr in Betrieb genommen wird«, so das Statement. Der Investitionsrekord des vergangenen Jahres soll dabei mit einer Investitionssumme von mehr als 10 Mrd. € gebrochen werden.

Bei der Vorlage der Bilanz für 2019 und dem entsprechenden Ausblick war der Konzern noch etwas zurückhaltender. Zwar wurde auch im Februar schon die Zahl 10 Milliarden genannt. Bezüglich der Kapazität hieß es allerdings noch, dass 4.000 MW an neu installierter Kapazität für das laufende Jahr geplant sind.

Iberdrola arbeitet nach eigenen Angaben weltweit an 30 Solaranlagen, 50 Onshore-Windparks sowie neuen Offshore-Windparks wie »Saint Brieuc« in Frankreich, »Baltic Eagle« in Deutschland und »Vineyard« in den USA, der Pumpspeicherbatterie »Tâmega« in Portugal.

Investitionen in das Geschäft haben entsprechend Auswirkungen auf Häfen, die vielen Offshore-Dienstleister und nicht zuletzt die globale Mehrzweck- und Schwergut-Schifffahrt (MPP), für die der Transport von Windenergie-Komponenten ein sehr wichtiger Teil des Geschäfts ist – Erfahren Sie mehr darüber in der nächsten Ausgabe der HANSA.

Investiert werden soll nun sowohl in die gesamte Lieferkette, als auch in neue Mitarbeiter. 5000 Neueinstellungen soll es im Jahr 2020 geben, wobei ein Teil davon auch auf Iberdrola in Deutschland entfällt. In den letzten Tagen wurden zudem Bestellungen in Höhe von über 3,8 Mrd. € für Tausende von Lieferanten vorgezogen, wobei sich die laufenden Einkäufe für Lieferungen bis 2023 auf mehr als 20 Mrd. € belaufen.

»Iberdrola ist bereit, seine Rolle als Lokomotive der Wirtschaft zu übernehmen, sobald wir die gegenwärtige Situation überwunden haben«, sagte Galán.

Ein erklärtes Ziel der Spanier ist es, im Offshore-Windmarkt zu wachsen. Noch ist das Portfolio gegenüber anderen Energieerzeugungsbereichen klein, wuchs aber im Jahresvergleich um 77,1% von 544 auf 964 MW an installierter Kapazität (onshore aktuell +7,8% auf 16,8 GW). In Deutschland sollen die Projekte »Baltic Eagle« (476 MW) und »Wikinger Süd« (10 MW) weiterhin im Zeitplan liegen, heiße es im Februar. Der Lieferant der Windkraftanlagen wurde ausgewählt, während die Standortanalyse und die Genehmigungsaktivitäten im Zeitplan liegen. Mit dem Netzbetreiber 50Hertz wurde ein Vorvertrag geschlossen, der den Netzanschluss bis 2024 sicherstellen soll.