Stena Bulk will mehr Biokraftstoff

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Nach erfolgreichen Tests mit Bio-Schiffskraftstoff betont Stena Bulk die Chancen für Einhaltung der IMO-2020-Regeln und will die Erprobung mit einem Partner fortsetzen.

Getestet wurde auf der »Stena Immortal«, einem MR-Tanker [ds_preview]mit einer Tragfähigkeit von 49.646 dwt im kommerziellen Betrieb. Das Schiff lief während einer zehntägigen Probefahrt auf See mit 100% Biokraftstoff. Während des Versuchs wurden die Eigenschaften des Biokraftstoffs (BFO) in Tanks, bei der Lagerung und bei der Verbrennung in den Motoren getestet. Dabei habe sich BFO »als eine technisch konforme Alternative zum fossilen Standardkraftsoffen für Hochseetankschiffe« erwiesen, heißt es.

Der Erfolg dieses Versuchs unterstreiche die Position des nachhaltigen Schiffsbiokraftstoffs innerhalb des Kraftstoffmixes für die Schifffahrt und elfe Eigentümern und Betreibern, sich für die Zukunft gegen aktuelle und bevorstehende Vorschriften zu wappnen, erklärt Stena Bulk. Wegen der erheblichen Reduktion von Kohlendioxid und Schwefeloxid-Emissionen gewährleiste der Biokraftstoff auch die Einhaltung der Anforderungen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) zur Reduzierung des Schwefelhöchstgehalts und der Treibhausgase (IMO 2020) sowie der bevorstehenden Vorschriften zur Verringerung der Kohlenstoffintensität der Schifffahrt.

Zusammenarbeit soll fortgesetzt werden

»Wir möchten der Branche zeigen, dass wir hier und jetzt damit beginnen können, den Kohlenstoff-Fußabdruck der Schifffahrt zu reduzieren, während wir gleichzeitig technische und kommerzielle Abläufe von höchster Qualität aufrechterhalten«, sagt Erik Hånell, Präsident und CEO von Stena Bulk.

Stena Bulk hat die Tests mit dem Unternehmen GoodFuels durchgeführt, das den Kraftstoff entwickelt und 2018 auf den Markt gebracht hatte, um der Schifffahrtsindustrie eine »glaubwürdige, nahezu kohlenstofffreie Alternative« zu HFO und VLSFO zu bieten.

Nach der erfolgreichen Erprobung an Bord der »Stena Immortal« wollen Stena Bulk und GoodFuels Marine ihre Zusammenarbeit fortsetzen, um weitere Erfahrungen zu sammeln und die Nutzung von Bio-Kraftstoff als Alternative zu herkömmlichen fossilen Brennstoffen zu erweitern.

GoodFuels’ BFO wird den Angaben zufolge vollständig aus Waldrestholz und Altölprodukten gewonnen. Der Kraftstoff werde von einem unabhängigen Nachhaltigkeitsausschuss aus führenden Akademikern und NGOs im Verkehrssektor überprüft. In den vergangenen Monaten haben auch andere Reedereien wie Norden, Hapag-Lloyd oder UECC und einige andere Biokraftstoffe auf ihren Schiffen getestet. Zuletzt hatte sich der deutsche Shipmanager Minship zu den Testern gesellt.