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Während diverse Werften in der Corona-Krise ihre Bauprojekte teilweise oder ganz gestoppt haben, liegt die neue Ostsee-Fähre »Aurora Botnia« bei Rauma Marine Constructions offenbar weiter im Zeitplan.

[ds_preview] Die finnische Werft veröffentlichte jetzt einen Zwischenbericht vom Bau des RoPax-Schiffes, das zwischen Umea in Schweden und Vaasa in Finnland verkehren soll. Auftraggeber ist der Wasalines beziehungsweise Kvarken Link Oy, eine Zweckgemeinschaft der Gemeinden. Ein erheblicher Teil der Finanzierung wird von der Europäischen Investitionsbank EIB abgedeckt.

»Wir beginnen mit der Zusammenstellung der letzten Blöcke, und der Bau des Rumpfes sowie der Einbau der Maschinenräume und der Autodecks schreiten zügig voran«, sagte Projektleiterin Johanna Kaijo.

Das Projekt entsteht wie mittlerweile fast schon üblich in mehreren europäischen Ländern. Insgesamt werden sieben Blöcke aus Danzig in Polen geliefert, von denen drei Ende April eingetroffen sind.

Die Ablieferung ist für das kommende Jahr geplant. Das Schiff hat eine Kapazität für 800 Fahrgäste und 1.500 Spurmeter. Es erhält einen Hybridantrieb, mit dessen Hilfe die Emissionen drastisch gesenkt werden sollen. Die Ostsee-Fähre bekommt Dual-Fuel-Motoren, die neben LNG auch Biogas als Kraftstoff nutzen können, und wird darüber hinaus mit Batterien ausgestattet, um komplett emissionsfrei im Hafen operieren zu können. Die Finanzierung beinhaltet auch Umbauarbeiten in den Häfen für das neue Schiff, unter anderem für die Aufnahme von Landstrom und die Installation flexibler Rampen.

Der Bau der Kabinen hat in Rauma begonnen. Das Bugtor des Schiffes wird im August an die Werft geliefert, zusammen mit anderen Ausrüstungen wie Seitentüren und einem beweglichen Autodeck.

Zusätzlich zu den eigenen Mitarbeitern von RMC arbeiten rund 400 Personen, die etwa zehn verschiedene Nationalitäten vertreten, am Wasaline-Projekt. Die COVID-19-Situation habe zusätzliche Herausforderungen bei der Besetzung von zusätzlichen und rotierenden Mitarbeitern mit sich gebracht, heißt es.

»Wir hoffen, dass die von der finnischen Regierung am Montag getroffenen Entscheidungen über die Erleichterung der Freizügigkeit von Arbeitskräften dieser Situation abhelfen werden«, sagte werftchef Jyrki Heinimaa. Der Neubau wird seinen Angaben zufolge »die umweltfreundlichste Auto- und Passagierfähre der Welt sein«. Die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen der Werft und ihren Unterauftragnehmern zeige sich in allen Phasen, betonte Wasaline-Geschäftsführer Peter Ståhlberg.

Als nächster Meilenstein steht der Stapellauf an. Die Beteiligten peilen dafür den Herbst an.