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Nach dem schweren Unfall mit einem Heavylift-Kran bei Liebherr in Rostock laufen die Untersuchungen zur Ursache. Der Kranhersteller schließt einen Konstruktions- oder Produktionsfehler jedoch aus.

[ds_preview]Es war nach dem Sturz zweier Mobilkrane ins Hafenbecken im Februar der zweite schwere Unfall innerhalb kurzer Zeit: Es gab Verletzte und einen Millionenschaden, als der Offshore-Kran »HLC 295000« des Neubaus »Orion« bei einem Überlasttest vor wenigen Tagen brach.

Jetzt wurden einige erste Details gekannt. Leopold Berthold, Geschäftsführer der Liebherr-MCCtec Rostock GmbH, sagte: »Angesichts des Schadensausmaßes sind wir vor allem dankbar, dass es nicht zu weiteren Personenschäden gekommen ist. Unsere Priorität liegt aktuell auf der umfassenden Unterstützung der ermittelnden Behörden, um zu einer möglichst raschen Aufklärung des Unfalls beizutragen.

Zum jetzigen Zeitpunkt des Ermittlungsstandes gehen die zuständigen Behörden und Experten den Angaben zufolge einhellig von einem gebrochenen Kran-Haken als Unfallursache aus. Warum der Haken der Belastung nicht standhalten konnte, sei in der aktuellen Phase der Ermittlungen noch unklar. »Die Entwicklung und Herstellung des Kran-Hakens wurde von einem externen Lieferanten zugekauft. Ein Konstruktions- sowie ein Produktionsfehler des Liebherr-Krans kann somit ausgeschlossen werden«, heißt es weiter.

Der Überlasttest für den HLC 295000 wurde für einen Lastfall von 5.500 t ausgelegt.
Der Hub hätte über das Anheben einer Barge ausgeführt werden sollen. Beim Überlasttest handele es sich um einen branchenüblichen Vorgang, bei dem der Kran auf seine maximale
Traglast getestet wird. »Die heute bekannten Fakten deuten darauf hin, dass sich der Vorfall bei einer Belastung von rund 2.600 t ereignete und eine Kettenreaktion auslöste, die
zum Unfall führte«, teilte Liebherr weiter mit. Der Unfall habe nach aktuellem Stand keine Auswirkungen auf den laufenden Betrieb beim Hersteller. Ersten Einschätzungen zufolge beläuft sich der Schaden auf einen hohen zweistelligen Millionenbetrag.