Foto: Sembcorp Marine
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In Singapur ist der Schiffbauer Sembcorp Marine stark von den Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie getroffen. Neben einer schwachen Auftragslage musste die Werft wegen Ausgangsspreen ihre Belegschaft drastisch reduzieren.

In Singapur war nach anfänglich überraschend niedrigen Infektionszahlen [ds_preview]ein verstärkter Ausbruch der Krankheit COVID-19 in den Wohnvierteln der Wanderarbeiter, den sogenannten Dormitories, verzeichnet worden. Davon ist auch die Werft betroffen, die viele dieser Leute beschäftigt.

Mit einer Entscheidung der Behörden vom 21. April dürfen die Wanderarbeiter ihre Wohnungen nicht mehr verlassen, um zur Arbeit zu gehen. Damit reduzierte sich die Werftbelegschaft von 20.000 auf nur noch 850 Menschen. Die verringerte Belegschaft wird für »kritische Arbeiten« eingesetzt und um Notfallteams zu stellen oder Verwaltungs und Versorgungseinrichtungen am Laufen zu halten.

Die Maßnahmen zur Bewegungseinschränkung wurden nun bis zum 1. Juni 2020 verlängert. »Unsere Werftaktivitäten wurden durch die verringerte Belegschaft stark eingeschränkt. Wir werden weiterhin die Auswirkungen auf unsere Projektzeitpläne bewerten und arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um die laufenden Projekte in dieser schwierigen Zeit zu managen. Unser Ziel ist es, unsere Belegschaft zu reaktivieren und die Arbeit sicher und effizient wieder aufzunehmen, wenn die Maßnahmen aufgehoben werden«, erklärt Sembcorp Marine.

»Werden alle nicht unbedingt erforderlichen CAPEX-Mittel zurückstellen«

Zu den laufenden Projekten von Sembcorp Marine gehören die FPSO-Neubauten »Johan Castberg« und »Karish«, die FPUs »Shell Vito« und »Shell Whale«, Bohrschiffe für Taransocean oder Umspannplattformen für den britischen Offshore-Windpark Hornsea 2 für Ørsted. Im Auftrag von Jan De Nul werden für das Windparkprojekt Formosa 2 Jacket-Fundamente gebaut, für Tyra Offshore-Plattformen. Such die batteriebetriebene RoPax-Fähre für Norled und der Bau des LNG-Bunkerschiffs für MOL liegen auf Eis. Dazu kommen diverse Reparatur- und Nachrüstungsprojekte.

»Während wir alle Anstrengungen unternehmen, um die oben genannten Projekte bis zum Abschluss voranzubringen, wird die Gruppe weiterhin unsere Ressourcen entsprechend den Aussichten für die Aktivitäten richtig dimensionieren. Wir werden auch alle nicht unbedingt erforderlichen CAPEX-Mittel zurückstellen, um unseren Cashflow zu erhalten und unsere Gesamtliquidität mit Umsicht und Disziplin zu verwalten«, erklärt das Schiffbauunternehmen.