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Die in Haren an der Ems ansässige Reederei Held baut ihre Flotte mit einem MPP-Schiff aus der Flotte der Dr. Peters Group aus.

Unter »normalen« Umständen[ds_preview] sind Schiffszukäufe für deutsche Tramp-Reeder angesichts des knappen Finanzierungsangebots schwierig genug. In Corona-Zeiten kommt es sogar einem Kunststück gleich: Der Reederei Held Shipping ist es trotz dem globalen Lockdown gelungen, einen weiteren Mehrzweckfrachter zu übernehmen.

Es handelt es sich um den 2004 gebauten F-Typ »DS Wisconsin« (12.806 tdw, 240 t Hebekapazität), der künftig als »Elke« weiter im Projekt- und Breakbulk-Geschäft betrieben werden soll. Held Shipping habe den Zukauf gemeinsam mit Co-Investoren finanziert, macht zum Preis aber keine Angaben.

Im Bewertungsportal Weselmann Value wird der Marktwert des Schiffs auf 4,4 Mio. $ taxiert. Verkäufer des Schiffs soll eine norwegische Investorengruppe gewesen sein, vertreten durch die Kapitalanlagegesellschaft Dr. Peters. Letztere hatte den Frachter zeitweise bei ihrem inzwischen wieder aufgelösten Projekt-Carrier DS Multibulk eingesetzt.

Der Verkauf des Schiffs sei in Zusammenhang mit dem Rückzug von Dr. Peters aus dem MPP-Sektor zu sehen, erklärte Firmengruppensprecher Sebastian Podwojewski. »Weitere Abbaupläne gibt es derzeit nicht.« Dr. Peters plane nach wie vor, seine bei DS Tankers gebündelten Aktivitäten im Tankschiffsbereich auszubauen und habe kürzlich die Befrachtung für einen weiteren Tanker-Neubau übernommen. Insgesamt managt die Gruppe über ihre Reederei-Töchter (DS Tankers, DS Schiffahrt) den Angaben zufolge noch sechs Schiffe.

28 Schiffe bei Held Shipping

Die bereederte und teils in Besitz befindliche Flotte von Held Shipping wächst mit der Übernahme auf 28 Einheiten an, hauptsächlich Mehrzweckfrachter und Minibulker. Wie die Firma gegenüber der HANSA mitteilte, fährt die »Elke« derzeit noch in Zeitcharter bei Manfred Lauterjung Befrachtung (MLB). Im Spätsommer sei ein Wechsel zu Asia Break Bulk (ABB), einem Carrier der deutschen Agentur- und Maklergruppe Coli, geplant.

Die Übernahme des Schiffs im Hafen von Singapur habe sich inmitten der Pandemie und der Reisebeschränkungen vor ein paar Wochen »sehr schwierig« gestaltet. Die Kaufinspektion habe Held Shipping Anfang des Jahres noch selbständig durchführen können. Für alle weiteren Besichtigungen inklusive Tauchereinsatz bekam die Firma Unterstützung von einem lokalen Partner. Da ein Crew-Wechsel unter den Umständen nicht möglich war, sei die bestehende Besatzung bis zu einem möglichen Wechsel übernommen worden, teilte Held Shipping mit. (mph)