Diana, Puelo
Foto: Thomas Wägener
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Eine Umfrage unter Spediteuren zeigt, das aktuell die Verfügbarkeit von Laderaum die wichtigste Kundenanforderung ist. 

»Die Fähigkeit der Containerreedereien, Laderaum bedarfsgerecht [ds_preview]bereitzustellen, hat sich 2019 geringfügig verbessert, doch wird sich dieser Zuwachs bis zum Ende der ersten Jahreshälfte dramatisch umgekehrt haben«, ist der aktuellen Umfrage zur Verladerzufriedenheit von Drewry und dem European Shippers’ Council (ESC) zu entnehmen.

Die 227 teilnehmenden Verlader und Spediteure bewerten den Service der Containerschifffahrtslinien mit einer Durchschnittsnote von 3,2 auf einer Skala von 1 (sehr unzufrieden) bis 5 (sehr zufrieden). Der Grad der Zufriedenheit mit 16 verschiedenen  Dienstleistungs- und Kostenkriterien der Reedereien ist unter den Befragten unterschiedlich ausgeprägt. Am niedrigsten war die Zufriedenheit mit der Klarheit der Preise und Zuschläge, den Laufzeiten und der Qualität des Kundendienstes im Jahr 2019 – mit Werten von 2,8 bis 3.

Die Zufriedenheit mit der Verfügbarkeit von Laderaum im Jahr 2019 rangierte mit 3,3 auf einem höheren Wert als 2018 mit 3,2 Punkten. Die Verfügbarkeit von Laderaum wird nun von Verladern und Spediteuren als wichtigstes Kriterium für den Service der Spediteure angesehen, was bedeutet, dass eine Verbesserung der Laderaumverfügbarkeit im Jahr 2019 eine willkommene Entwicklung für die Branche war. Nach dem Ausbruch des Coronavirus wurden seit Februar 2020 jedoch etwa 281 Asien-Europa- und Asien-Nordamerika-Reisen gestrichen, und die Verfügbarkeit von Laderaum hat dramatisch abgenommen.

»Drewry geht davon aus, dass die nächste ESC-Drewry-Umfrage bei den Verladern wachsende Besorgnis in drei spezifischen Bereichen der Servicequalität zeigen wird: Verfügbarkeit von Frachtraum und Ausrüstung, Zuverlässigkeit der Buchungen und finanzielle Stabilität der Spediteure«, sagte Philip Damas, Head of Drewry Supply Chain Advisors. »Dies sind Schlüsselfaktoren bei der Auswahl von Reedereien und Frachtführern, insbesondere im heutigen unruhigen Markt, aber auch im nächsten Jahr, wenn sich das Volumen auf dem Seeweg wieder erholt.«

ESC-Generalsekretär Godfried Smit fügt hinzu: »Dies ist ein Markt mit volatilen Kapazitäten, auf dem die Linienreedereien trotz sehr niedrigen Treibstoffindizes preisbestimmend bleiben und die Frachtraten hoch halten, während sie selbst nur kurzfristig planen können. Wir sind der Ansicht, dass die Verlader von kürzerfristigen Verträgen profitieren werden, und zwar entweder durch eine Diversifizierung des Auswahlpools ihrer Reedereien oder durch eine stärkere Konzentration auf finanziell gesündere oder staatlich unterstützte Reedereien.«

Verlader und Spediteure sagten auch, dass sich die Leistung der Spediteure zwischen 2018 und 2019 in vier Bereichen verschlechtert habe: die Palette der verschiedenen verfügbaren Carrier, die Palette der verschiedenen verfügbaren Dienstleistungen, der Preis der Dienstleistung und die Gesamtqualität der Dienstleistung der Carrier. Dafür habe sich die Leistung der Reedereien in Bezug auf Nachhaltigkeit und finanzielle Stabilität seit 2019 verbessert.