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Schiffseigner sehen laut einer aktuellen Umfrage Ammoniak und Wasserstoff langfristig als die attraktivsten Treibstoffoptionen.

Im Zuge der Debatte um die »Kraftstoffe der Zukunft« hat sich die[ds_preview] Klassifikationsgesellschaft American Bureau of Shipping (ABS) ein Meinungsbild in der Reedereibranche eingeholt.

Heute wurden Details bekannt gegeben. In einer Umfrage gaben demnach nahezu 60% der Befragten an, dass sie Wasserstoff und Ammoniak langfristig als die attraktivsten Kraftstoffoptionen ansehen. Fast zwei Drittel der Eigner gaben allerdings auch an, derzeit keine »Dekarbonisierungsstrategie« zu verfolgen.

Fokus auf »Light Gas«

Auf die Frage, welcher Kraftstoff in naher Zukunft am wahrscheinlichsten eingesetzt werden wird, wählten 70% der Befragten »Light Gas«-Kraftstoffe an – ein Segment, dass kurzfristig LNG und als künftige Lösung Wasserstoff einschließt. Die Ergebnisse stehen im Einklang mit einer Reihe von Initiativen und Untersuchungen, die sich mit alternativen Kraftstoffen beschäftigen. Auch Biomethan gilt vielen Akteuren zunehmend als Option, die größte Hürde liege allerdings nicht auf See, sondern an Land, heißt es vermehrt mit Blick auf die Bunker-Infrastruktur.

»Die Industrie betrachtet sowohl Wasserstoff als auch Ammoniak als langfristiges Ziel, sieht aber LNG als eine große Rolle bei der Bewältigung der unmittelbar vor uns liegenden regulatorischen Herausforderung an. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit den Ergebnissen unseres kürzlich veröffentlichten Low Carbon Shipping Outlook«, sagte Georgios Plevrakis, ABS Global Sustainability Director. Man arbeite mit einem Netz von »Nachhaltigkeitszentren« zusammen, um Lösungen zu definieren, die den regulatorischen und Marktanforderungen in Bezug auf die Reduzierung von Treibhausgasen gerecht würden.

Ratings gewinnen an Bedeutung

Rund 80% der Befragten setzen den Angaben zufolge auf sogenannte Ratings für Treibhausgase. »Wenn Schiffseigner und -betreiber ihre Umweltbewertungen verbessern wollen, um potenzielle Charter zu erhalten, stehen sie vor komplexen Entscheidungen darüber, wie Emissionen am besten identifiziert, berichtet und reduziert werden können«, sagte Lefteris Karaminas, ABS Global Sustainability Manager. Ein wichtiger Aspekt seien beschleunigte Optionen zur Verbesserung der Ratings, wie vorübergehende Begrenzungen der Maschinenleistung, da andere Schiffe in der Vergleichsgruppe Verbesserungen vornehmen oder neue, effizientere Schiffe in die Vergleichsgruppe aufgenommen werden. »Es wird notwendig sein, alternative Optionen, einschließlich Kombinationen, in Betracht zu ziehen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und ihre Ratings langfristig zu erhöhen«, so Karaminas weiter.