Emissionshandel, Schifffahrt, EU
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Ein Containerschiff der Reederei MSC ist wegen des Verdachts unerlaubter Abwassereinleitungen in die Elbe mit der höchstmöglichen Sicherheitsleistung belegt worden.

Zeugen hatten die Polizei alarmiert, [ds_preview]nachdem sie auf der Elbe auf Höhe Altenbruch/Cuxhaven über dem Schornstein der »MSC Branka« eine auffällig starke Abgaswolke gesichtet hatten. Das unter portugiesischer Flagge fahrende 9.400-TEU-Schiff (Baujahr 2016) war zu dem Zeitpunkt auf dem Weg nach Hamburg.

Nach der Ankunft am Containerterminal der HHLA am CTA in Altenwerder sei eine umfangreiche MARPOL-Kontrolle durch speziell ausgebildete Beamte erfolgt, teilte die Polizei mit. Dabei sei festgestellt worden, dass der 56-jährige ukrainische Kapitän die an Bord installierte Abgasreinigungsanlage (Scrubber) zu spät vom »Open Loop«-Modus auf »Closed Loop« umgestellt hat. Bei offenen Systemen wird das mit Schwefel versetzte Abwasser aus dem Scrubbing-Prozess von Bord geleitet.

Die Verwendung von »Open Loop«-Systemen ist während der Revierfahrt auf der Elbe und im Hamburger Hafen allerdings seit Einführung der neuen IMO-Vorschriften zur Begrenzung der SOx-Emissionen verboten. Zum Zeitpunkt der Kontrolle seien bereits mehr als 1.000 t Waschwasser eingeleitet worden, teilte die Polizei mit.

Seitens der Behörde für Umwelt und Energie als zuständiger Wasserbehörde wurde wegen dieses Verstoßes die höchstmögliche Sicherheitsleistung von 50.000 € erhoben. Sie dient als eine Art Kaution in Erwartung einer möglichen späteren Geldstrafe.

Die »MSC Branka« hat inzwischen Hamburg wieder verlassen und ist auf dem Weg nach Antwerpen. MSC bestätigte gegenüber der HANSA den Vorfall. Man bekenne sich zu den IMO 2020-Regelungen und arbeite uneingeschränkt mit den Behörden zusammen, um »einen möglichen Fehler im Betrieb des Schiffes« aufzuklären, heißt es.