Die Schleuse Pierre Vandamme ist der Zugang zum Innenhafen in Zeebrugge. Foto: Jan de Nul
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Im belgischen Hafen Zeebrugge ist das zweite Tor aus der Schleuse Pierre Vandamme zur Renovierung in den Innenhafen verbracht worden.

Zuständig dafür war die Jan de Nul Group. Mithilfe eines Schwergutschiffes   [ds_preview]wurde das 2.500 t schwere Tor, das 60 x 10 x 24 m misst, aus der Verankerung gehoben und in den Innenhafen transportiert. Die Arbeiten sind Teil der umfassenden Renovierung der Pierre-Vandamme-Schleuse, die das flämische Ministerium für Mobilität und öffentliche Arbeiten in Auftrag gegeben hat.

Das Bauwerk stammt aus dem Jahr 1984 und besteht aus zwei Schleusentoren mit je zwei Rolltoren und zwei beweglichen Brücken. Das erste Schleusentor wurde bereits 2018 aus den Torkammern gehoben und nach der Renovierung im Innenhafen 2019 wieder eingebaut. Nun geschieht dasselbe mit dem landwärts gelegenen Tor.

Aushub und Transport des Schleusentors dauern 19 Stunden

Sechs Wochen dauerten die Vorbereitungen. Dann konnte das Schwergutschiff »Gulliver« der Jan de Nul Group das Tor aus seiner Position heben. Dem Unternehmen zufolge begannen die Arbeiten um 3 Uhr in der Nacht, sie sollen etwa 19 Stunden dauern.

Ein Konsortium aus Jan De Nul, Algemene Ondernemingen Soetaert, Almex Metaal und Demako wird das Schleusentor im Innenhafen von Zeebrugge dann renovieren. Am IOC-Terminal wird dann ein Gerüst um das Tor aufgestellt, um es von Austern und Schlamm zu befreien. Anschließend werden mehrere mechanische Teile ersetzt und neue Technologien wie Kompressor und spezielle Schrauben eingesetzt. Auch die Stahlkonstruktion wird angepasst, einschließlich der Installation von vier Absperrklappen. Ferner bekommt das Tor einen neuen Anstrich, um es vor Korrosion zu schützen. Nach Abschluss der Arbeiten wird es wieder an seinen vorgesehenen Platz transportiert. Wie lange die Renovierung dauert, wurde nicht mitgeteilt.

Renovierung der Schleuse kostet 120 Mio. €

Während der Renovierungsarbeiten bleibt die Vandamme-Schleuse dank der drei verbleibenden Schleusentore voll funktionsfähig, wie es heißt. Die Schleuse Pierre Vandamme ist der einzige Zugang zum Innenhafen. Um die Zugänglichkeit zu gewährleisten, investiert Flandern insgesamt rund 120 Mio. € in die Renovierung. Der Hafen von Zeebrugge wird jährlich von rund 8.000 Schiffen angelaufen.

Jan de Nul gilt als eines der führenden Unternehmen im Wasserbau und war beispielsweise auch beim Bau der derzeit weltgrößten Schleuse im Hafen Antwerpen feederführend beteiligt.