Hapag-Lloyd, Wilhelmshaven, Dublin Express, Havarie
© Hapag-Lloyd
Print Friendly, PDF & Email

Anders als einige Konkurrenten in der Linienschifffahrt will Hapag-Lloyd ohne staatliche Hilfen durch die Krise kommen. Die finanzielle Lage sei »stabil« heißt es.

Die französische Nr. 4 in der Containerschifffahrt[ds_preview] hat ihre Barreserven für die Bewältigung der Coronakrise mit einem staatlich gedeckten Bankkredit in Höhe von 1,05 Mrd. € aufgepolstert. In Asien sind staatlich Hilfen ohnehin seit Jahren an der Tagesordnung. Die Hamburger Hapag-Lloyd will es dagegen aus eigener Kraft schaffen.

»Da wir absehbar keine deutliche Verschärfung der Pandemie und keinerlei existenzbedrohende Effekte für Hapag-Lloyd erwarten, gehen wir davon aus, dass wir keine Staatshilfen benötigen werden«, erklärte der seit März amtierende Finanzvorstand Mark Frese im Interview der Börsen-Zeitung. Frese verweist auf niedrige Bunkerpreise und stabile Frachtraten. »Unser Cash-flow ist weiterhin stabil.« Die Liquiditätsreserve zum Ende des ersten Quartals lag bei rund 1,2 Mrd. $.

Das Gegenmittel für die Coronakrise und einen erwarteten Rückgang der Ladungsmenge von -10% ist ein Sparprogramm. So wurden Investitionen wie die geplanten neue Großcontainerschiffe vorerst auf Eis gelegt. Die Kosten sollen um einen »mittleren dreistelligen Millionenbetrag« gesenkt werden, wie die HANSA bereits berichtete. Diese Einsparungen kommen zu den 350-400 Mio. $ an Einsparungen hinzu, die seit der Fusion mit UASC ohnehin auf der Agenda stehen. Schlimmstenfalls sollen neue Kredite über 300 bis 500 Mio. € für zusätzliches Geld sorgen.

Auch das Linien-Netzwerk, das Hapag-Lloyd im Bündnis »THE Alliance« gemeinsam mit ONE, Yang Ming und HMM anbietet, soll flexibel an die Entwicklung angepasst werden. Weitere »blank sailings« gehören ebenso dazu wie eine mögliche Reduzierung der Flotte bei nachlassendem Ladungsvolumen. So könnte Charter-Tonnage im »unteren zweistelligen Umfang« zurückgeliefert werden, hat Vorstandschef Rolf Habben Jansen angekündigt.

Den Optimismus hatten ein gutes Jahresergebnis und ein überraschend positiver Abschluss des ersten Quartals 2020 geschürt. Sogar eine Dividende konnte an die Aktionäre ausgeschüttet werden.