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Am Emssperrwerk in Gandersum beginnt Ende Juni der Testbetrieb für eine flexible Tidesteuerung. Damit soll das Schlickproblem gelöst werden.

Das eigentlich für den Hochwasserschutz gebaute [ds_preview]Sperrwerk in Gandersum soll künftig genutzt werden, um die Tiden zu regulieren: zunächst vier Wochen lang jede Tide, danach  drei Wochen lang jede zweite Tide und in der letzten Woche die Flutstromsteuerung. Die Auswirkungen der einzelnen Testphasen sollen dokumentiert werden.

Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat jetzt den Versuch genehmigt, der vom 29. Juni bis zum 21. August laufen soll. Eine dauerhafte flexible Tidesteuerung ist das Kernprojekt des Masterplans Ems.

Derzeit wird mit jeder Flut mehr Schlick in die Ems gespült als bei Ebbe wieder herausfließt. Das Sperrwerk an der Emsmündung soll künftig den Tidestrom bei Flut abschwächen, indem es vorübergehend geschlossen wird.

Um das Emssperrwerk dauerhaft umzufunktionieren, müsste die Betriebsgenehmigung des Bauwerks geändert werden. Im kommenden Jahr, so der Plan, soll der Antrag auf Planfeststellung für eine dauerhafte Einrichtung der Tidesteuerung eingereicht werden. Die Geschäftsstelle Masterplan schätzt, dass die Anlage dann nach den Bauarbeiten 2023/2024 in Betrieb gehen könnte.

Der Test wird die Schifffahrt auf der Ems beeinflussen. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Ems-Nordsee hat angekündigt, während der Testphase mit ausreichend Vorlauf über die Sperrzeiten des Emssperrwerks zu informieren. Es sei jederzeit möglich, den Test abzubrechen, sollte es unerwartete Probleme für die Schifffahrt oder die Wasserwirtschaft bei der Entwässerung des Binnenlands geben, so die Geschäftsstelle Masterplan Ems.