FSG ALF POLLAK
Foto: Frank Behling
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Kommt eine weitere Fusion in der deutschen Werftenindustrie nach Lürssen und German Naval Yards? Pella Sietas will die FSG aus der Insolvenz übernehmen.

Zwischen FSG (Flensburg) und der Pella Sietas Gruppe (Hamburg) [ds_preview]seien Verhandlungen wegen eines möglichen Kaufs der FSG aufgenommen worden, heißt es in einer Mitteilung. Die Gespräche seien bei weitem noch nicht abgeschlossen. Eine gedachte Übernahme hänge von vielen Faktoren ab.

Viele Details sind demnach noch offen, so zum Beispiel, wie viele Arbeitsplätze bei einer Übernahme der FSG durch Pella Sietas erhalten bleiben könnten.

Die FSG musste Mitte März die Werfttore schließen, nachdem zuerst Aufträge weggebrochen und danach erhoffte Bürgschaften des Landes ausgeblieben waren, dann sich die Coronakrise ausweitete. Am 24. April folgte der Antrag auf eine Insolvenz in Eigenverwaltung. Die 650 Mitarbeiter sind seit Monaten in Kurzarbeit.

Mit einem sogenannten Massekredit hatte der Risiko-Investor und Eigentümer der FSG, Lars Windhorst, zuletzt 5 Mio. € für einen Neustart zur Verfügung gestellt. Ab Mitte Juni soll die »Honfleur« für Brittany Ferries weitergebaut werden.

Pella Sietas in Hamburg-Neuenfelde ist durch die Übernahme der traditionsreichen J. J. Sietas Schiffswerft durch die Pella Group aus St. Petersburg entstanden. Sie baut eisgängige Schiffe, Fähren und Baggerschiffe und Sektionen für andere Werften. Außerdem erfolgen Reparaturen und Umbauten, wie di Installation von Scrubbern.

»Kauf der Werft in Flensburg darf nicht das Aus für Pella Sietas in Hamburg bedeuten«

Nachdem Bekanntwerden der Verhandlungen über einen Kauf der FSG durch die Pella Sietas Werft, forderte die Gewrkschaft IG Metall Küste eine Perspektive für die Beschäftigten an beiden Standorten. »Mit dem möglichen neuen Eigentümer ist für die FSG die Chance verbunden, aus der Insolvenz herauszukommen und den Standort zu sichern. Möglichst viele Arbeitsplätze müssen dabei erhalten bleiben«, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste.

»Für uns ist aber auch klar: der geplante Kauf der Werft in Flensburg darf nicht das Aus für Pella Sietas in Hamburg bedeuten. Das Unternehmen ist gefordert, gemeinsam mit IG Metall, Betriebsrat und dem Senat ein Zukunftskonzept zu erarbeiten, das Arbeitsplätze im Schiffbau langfristig in Hamburg sichert. Wegen der Verschlickung der Zufahrt muss dabei auch über einen neuen Standort nachgedacht werden«, so Friedrich weiter.