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Der niederländisch-amerikanische Bergungsspezialist Ardent beginnt nach Bekanntwerden der Geschäftsaufgabe sich aufzulösen. Als eines der ersten Segmente spaltet sich die Ozeanien-Tochter ab.

[ds_preview]Die in Australien ansässige Niederlassung Ardent Oceania wird verkauft, wie Ardent in einem Statement in den sozialen Netzwerken bestätigte. Das Geschäft geht allerdings nicht an einen Konkurrenten oder einen Investor. Vielmehr sicherte sich der bisherige Geschäftsführer Drew Shannon über einen Kauf die Ardent-Tochter.

Der neue Eigner will das Geschäft »weiterhin als unabhängiges Unternehmen« führen, lediglich der Name wird geändert: Künftig firmiert man als United Salvage. Shannon ist seit Anfang 2018 bei Ardent, zuvor war er unter anderem für den Logistiker LOC und Svitzer Salvage tätig.

Ardent Oceania hatte kürzlich mit der – von Rechtsstreitigkeiten zwischen den Behörden und der Reederei begleiteten – Bergung von Containern von der havarierten »YM Efficiency« für Aufsehen gesorgt.

Vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass sich Ardent sieben Monate nach Übernahme durch den Private-Equity-Investor Aurelius aus dem Markt verabschiedet. Zur bevorstehenden Abwicklung oder einem möglichen Verkauf von Betriebsteilen wollte Ardent auf Nachfrage der HANSA seinerzeit noch keine Angaben machen. Auch vom Eigentümer der Bergungsfirma – der Münchener Private-Equity-Firma Aurelius Equity Opportunities – war keine Stellungnahme zu bekommen.

Aurelius hatte erst im Oktober 2019 im Rahmen einer Finanzierung und Übernahme von Anteilen das Ruder bei Ardent übernommen. Die Transaktion war seinerzeit als Unterstützung eines Management-Buyouts durch das Führungsteam um den damaligen CEO Peter Pietka dargestellt worden. Pietka verließ das Unternehmen aber bereits im November und wurde durch Vice President Oliver Timofei ersetzt.

Seither ließ der neue Eigentümer Aurelius offenbar keinen Stein auf dem anderen. Im April folgte dann überraschend der Verkauf des US-Bergungsgeschäfts an den Konkurrenten Boskalis mit seiner Tochterfirma Smit. In einem Aurelius-Finanzbericht war zu lesen, dass das Bergungsgeschäft bei Ardent hoch defizitär war. Allein die Verluste der drei in London registrierten Konzerngesellschaften Ardent Holdings, Ardent Maritime und Ardent Worldwide beliefen sich demnach auf mehr als 42 Mio. $.