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Repatriierte Seeleute (Foto: Danica)
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Der Besatzungswechsel stelle nach wie vor die größte Herausforderung dar. Die Covid-Maßnahmen im Crewing erweisen sich als kompliziert und kostspielig.

Die Kosten fallen beispielsweise an für [ds_preview]Covid-19-PCR-Tests aller Besatzungsmitglieder, die nötig sind, um ein von Behörden in den Einreisehäfen verlangtes Attest vorlegen zu können. Dazu kommen zusätzliche Transport-, Hotel- und Verpflegungskosten, wenn der Test in der Heimatstadt der Seeleute nicht verfügbar ist und sie extra anreisen müssen. Zudem unterscheiden sich die Regelungen von Land zu Land, was den Wechsel der Besatzung sehr komplex macht.

Henrik Jensen von Danica Crewing Services berichtet, dass man vor kurzem eine Besatzung von 19 Personen ukrainischer und philippinischer Nationalität auf ein Schiff gebracht habe und die notwendigen Verfahren im Zusammenhang mit der Pandemie die Reederei über 10.000 $ kosteten.

»Der Preis für die notwendigen Covid-19-Vorkehrungen kommt zu einer schwierigen Zeit für die Schifffahrtsindustrie im Allgemeinen, aber wir haben Glück, dass die Eigentümer, mit denen Danica zusammenarbeitet, alle die notwendigen Mittel bereitstellen, um die überfällige Besatzung von den Schiffen zu bekommen«, sagt Jensen.

Der Besatzungswechsel stelle nach wie vor die größte Herausforderung dar. Obwohl man jetzt in vielen Häfen Besatzungswechsel durchführen könne, habe man auch eine Reihe von Schiffen an Orten, wo ein Besatzungswechsel überhaupt nicht erlaubt sei oder die Vorschriften so streng seien, dass das ein Wechsel praktisch unmöglich sei. »Folglich wächst die Zahl der überfälligen Besatzungsmitglieder auf diesen Schiffen, und die Situation wird immer dringlicher«, sagt Jensen.

»Der gesamte Planungsprozess ist gestört«

Danica selbst hat sich auf die Bereitstellung von Besatzungen aus Osteuropa spezialisiert. Da Osteuropäer relativ vie Reisefreiheit hätten, erlebe man einen deutlichen Anstieg der Anfragen nach solchen Besatzungsmitgliedern von Reedern erlebt. Gleichzeitig verdoppelt sich die Zahl der Bewerbungen von Seeleuten, die wieder auf See wollen, da sie lange Zeit ohne Einkommen zu Hause waren und nun in finanzielle Notlage geraten sind.

Der griechische Reederverband hatte kürzlich voraussagt, dass die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie das Crewing noch bis weit ins Jahr 2021 hinein beeinträchtigen werden. Davon geht auch der Danica-Chef aus: »Der gesamte Planungsprozess ist gestört. Die Besatzung, die nach einer langen Zeit an Bord zurückkehrt, wünscht sich einen längeren Urlaub, was sich wiederum auf diejenigen an Bord auswirkt, die abgelöst werden sollen. Es wird lange dauern, bis wir wieder zu einer festen Besatzungsplanung zurückkehren können.«