Quelle: DLR
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Um die Entwicklung maritimer Innovationen voranzutreiben, soll ein neues Institut in Deutschland aufgesetzt werden. Es geht um Energiesysteme an Bord und in Häfen. Nun wurde eine wichtige Hürde genommen.

[ds_preview]Der Senat des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat grünes Licht für das neue »DLR-Institut für Maritime Energiesysteme« in Geesthacht in Schleswig-Holstein gegeben.

Bund gibt grünes Licht

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte am 14. November 2019 in seiner Bereinigungssitzung dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die erforderlichen Mittel zur Gründung des DLR-Instituts bewilligt und kürzlich freigegeben. Das BMWi stellt 15 Mio. € pro Jahr zur Verfügung. Das Land Schleswig-Holstein steuert Anschubinvestitionen von 15 Mio. € und eine Kofinanzierung von 1,7 Mio. € pro Jahr bei. Als Teil des Paktes für Forschung und Innovation soll das Institutsbudget darüber hinaus um 3 % jährlich ansteigen, um übliche Kosten wie Tarifsteigerungen aufzufangen. Wann das Institut tatsächlich den Betrieb aufnehmen soll, wurde bislang nicht konkret veröffentlicht.

Ein Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeit soll darin liegen, Technologien zu entwickeln, die Strom, Wärme und Kälte für Fracht- und Passagierschiffe energieeffizient und emissionsarm bereitstellen. Dabei spielt die Weiterentwicklung von Brennstoffzellen für maritime Anwendungen eine wichtige Rolle. Die Ergebnisse sollen an Bord eines Forschungsschiffs unter realen Bedingungen demonstriert, getestet und qualifiziert werden.  Weitere Themen werden die Energieeffizienzsteigerung der Schiffe im Hafenbetrieb sowie die Infrastruktur der Energieversorgung an Land sein.

Norbert Brackmann, Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, begrüßte diese Entwicklung in einem Statement: »CO2– und Schadstoffausstoß aktueller Schiffsgenerationen sind eine der großen Herausforderungen für die Erreichung der Klimaziele und die Bewältigung der Energie- und Verkehrswende. Deshalb müssen wir künftige Schiffsgenerationen mit LNG, Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie modernisieren und gleichzeitig die Energieinfrastruktur unserer Häfen neu ausrichten. Das neue DLR-Institut soll einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, den technologischen Vorsprung unserer Schiffsindustrie, unserer Reedereien und unserer Werften und Hafenbetreibern weiter auszubauen. Damit trägt es auch direkt zur Erreichung unserer Klimaziele bei – ein Beispiel für eine fruchtbare Symbiose von Ökologie und Ökonomie.«

DLR-Chefin Pascale Ehrenfreund zeigte sich erfreut »über den Zuwachs in der DLR-Familie«. Die neuen Institute seien ein weiterer Beweis für das Vertrauen von Bund und Ländern in die Spitzenforschung des DLR.