Print Friendly, PDF & Email

Der geplante Kohleausstieg der Bundesregierung sorgt für Unsicherheit in der Hafenbranche in Wilhelmshaven. Abhilfe könnte ein neues Stahlwerk schaffen, das offenbar an der Jade gebaut werden soll.

[ds_preview]Der Stahlhersteller Salzgitter will scheinbar ein Hüttenwerk an der Nordseeküste bauen, das Projekt soll gemeinsam mit dem Energiekonzern Uniper und dem Logistikunternehmen Rhenus umgesetzt werden.

Wie der NDR berichtet, steht die Unterzeichnung einer entsprechenden Absichtserklärung unmittelbar bevor. Niedersachsens Wirtschaftsminister Althusmann gilt als Förderer des Projekts.

Dem Hafen würden die damit anfallenden zusätzlichen Umschlagmengen gut zu Gesicht stehen. Ende 2019 hatte sich eine Task Force gebildet, um nach Alternativen Ausschau zu halten, falls der Kohleausstieg kommt. Dann wären in Wilhelmshaven nämlich die beiden Kohlekraftwerke von Engie und Uniper betroffen, ebenso wie Rhenus Midgard mit der Umschlaganlage am Rüstersieler Groden. Insgesamt geht es dem Vernehmen nach um 8 Mio. t jährlich.

Wilhelmshaven Stahl Stahlwerk 2020.06.22 030 WHV Kohle

Für den Stahlumschlag würde die von Rhenus betriebene Niedersachsenbrücke zur Anlandung von Erzen und Grundstoffen zur Eisengewinnung gute Voraussetzungen bieten. Auch Lagefläche ist vorhanden. Uniper könnte für die Stromversorgung eines Kraftwerks zur Verfügung stehen, dann unter Umständen mit Erdgas oder Wasserstoff statt mit Kohle.

Mit welchen Umschlagmengen zu rechnen ist, ist derzeit noch nicht absehbar. Auch ist noch unklar, ob ein neues Werk in Wilhelmshaven Auswirkungen auf die Aktivitäten von Rhenus in den bremischen Hafen haben könnte. In Bremen betreibt der Konzern den Weserport – ein Joint Venture mit dem Stahlkonzern Arcelor Mittal, wo ebenfalls Stahl, Massengüter und Stahlprodukte umgeschlagen werden.